Beitragsseiten

Die artgerechte Haltung der Katze

Jede Katze besitzt ihr eigenes Revier, ob sie in der Wohnung, im Haus mit Garten oder auf dem Bauernhof gehalten wird. Verbringt die Katze viel Zeit im Freien, können diese Reviere bei kastrierten Katern und Katzen zwei bis drei Hektar umfassen, die regelmäßig inspiziert werden. Ist eine Katze ständig und ausschließlich in der Wohnung, reduziert sich ihr Revier auf dieses bescheidene Heim: Es ist ihr Reich und wird von der Katze auch als solches voll beansprucht.
Auch wenn Katzen ihre Mitbewohner generell unterscheiden in Feinde, Beutetiere und andere Katzen, lassen sich Jungtiere problemlos an bereits vorhandene Haustiere gewöhnen. Sogar Hamster, Kanarienvogel und Maus werden von der Katze als Wohngefährte akzeptiert, sofern die Gewöhnungsphase langsam und geduldig verläuft und die Kleintiere in einer eigenen Umgebung leben, einem geschlossenen Käfig. Keine Schwierigkeiten ergeben sich auch beim Zusammenleben mit Hunden, denn die Katze benötigt zwar ihr Revier, gesteht den anderen im haus lebenden Tieren aber auch eigene Gebiete zu. Aus anfänglicher Feindschaft wird dann sehr schnell Gleichgültigkeit; Katzen beginnen rasch, die Wohnungsgenossen zu ignorieren. Mit Hunden kann sich besonders bei Jungtieren sogar eine echte Freundschaft ergeben. Kleine Katzen spielen ausgesprochen gern mit dem zum Haus gehörenden Hund. Ältere Katzen betrachten den Hund grundsätzlich erst einmal als Feind, eine räumliche Trennung der beiden Tiere ist daher in den ersten Stunden angeraten. Mit der Zeit siegt die Neugier der Katze und der bereis vorhandene Hund nicht gleich "dicke Freunde" werden, werden sie sich doch gegenseitig respektieren - mal ein wenig necken, aber in der Regel aus dem Wege gehen.

Als wir unsere Mischlingshündinn Donna ins Haus brachten, sie war gerade mal 13 Wochen alt, zeigte sich unser Kater Tysson recht unbeeindruckt von ihr. Donna jedoch zog das volle Programm zur Spielaufforderung ab, welchem Tysson kynologisch gesehen nur "sprachlos" gegenüberstand. Da er mit "Vorderkörpertiefstellung" und anderen Verrenkungen nichts an den Schnurrhaaren hatte, beendete er die Unterhaltung mit einem Fauchen und nach ihr "tatzeln".


Mit anderen Katzen ergeben sich da schon größere Probleme, denn sie machen sich gegenseitig das Revier streitig. Das neue Tier fühlt sich gleich relativ unwohl, da es mit seinem Geruchssinn sofort erfasst, dass die Wohnung oder der Hof bereits von einer anderen Katze als deren Revier absteckt wurde. Ebenso ablehnend empfindet die alte Katze: Sie betrachtet die Hinzugezogene als Eindringling und reagiert ablehnend, streit- und eifersüchtig oder beleidigt. In dieser Situation sind eigentlich keinerlei Voraussetzungen für ein harmonisches Zusammenleben gegeben; da muss der Mensch also etwas nachhelfen. Die neue Katze muss ganz allmählich in das Revier der alten eingeführt werden, es darf in der ersten zeit keine Möglichkeit für eine direkte Konfrontation geben, was am besten durch eine kurzzeitige Konfrontation geben, was am besten durch eine kurzzeitige Isolierung der neuen Katze erfolgt. Auch hier überwiegt mit der Zeit die Neugier der beiden Tiere, die in den ersten Bewegungen zwar noch in Kämpfe ausarten kann - die aber keine gravierenden Folgen für die Gesundheit der Tiere haben, auch wenn sie oft so aussehen, als würden sie sehr heftig ausgetragen. Mehr und mehr werden sich die Tiere beschnuppern, sich beruhigen und an die Anwesenheit der anderen Katze gewöhnen. Dann auch sind sie bereit, ihr Revier zu teilen.

Als uns die zweite Kätzin zulief, hatte unsere Holly richtige Auseinandersetzungen mit ihr. Es ist verblüffend beobachten zu können, dass sie beide aus einem Futternapf fressen konnten, aber sobald Susa sich im Garten bewegte, jagte ihr Holly nach. Unser Nachbar hat einen angrenzenden Zaun der ca. 1,80 m hoch ist. Im freien Lauf und zielsicher setzten beide Katzen über diese Hürde.

Eine Katze hat zwar ihr eigenes Revier, das sie, wenn nötig, auch zu verteidigen sucht, aber sie teilt es auch gern mit einem liebgewonnenen Freund.

Katzen haben ihren eigenen Kopf und Kinder den ihren; dennoch können sie schnell miteinander Freundschaft schließen.

Katzen und Kinder

Junge Katzen sind begeisterte Spielgefährten von kleinen Kindern - wenn die Kinder wissen, dass mit einer Katze nicht wie mit einem Spielzeug umgegangen werden darf. Doch auch etwas ruppiges Zerren und Umarmen des Kätzchens macht den Jungtieren nichts aus, solange sie nicht geschlagen werden oder ihnen auf anderer Art Schmerz zugefügt wird. Die Wehklagen und Interessen des Tieres sollten auf jeden Fall stets respektiert werden: Zieht sie sich zurück, lässt man der Katze ihre Ruhe. Auch beim Fauchen, Krallen zeigen oder nach Hilferuf klingendem Miauen sollte das Tier sofort losgelassen werden, um negative Folgen für beide, das Kind und das Tier, zu vermeiden. Denn das Kind könnte bei allzu starker Spiel- und Zerrpenetranz von der kleinen Katze gekratzt oder gebissen werden, und das Kätzchen wird sich bei zu heftiger Zuneigung auch für längere Zeit verschreckt zurückziehen, denn die Tierchen merken sich schlechte Erfahrungen dauerhaft.
Ein wenig Vorsicht ist geboten bei Kleinstkindern und Katzen: Die Tiere suchen immer die Wärme und Nähe ihrer Lebensgefährten, und das kann bei entsprechendem Gewicht der Katze fatale Folgen für das Baby haben, wenn sich die Katze auf den Körper oder Kopf des Kindes legt, das sich durch eigene Kraft noch nicht von einer Katze befreien kann. Babys unk Katzen dürfen deshalb nie völlig unbeaufsichtigt allein gelassen werden.

Vor allem die süßen Jungkätzchen faszinieren Kinder, doch auch sie sind keine Kuscheltierchen!

Die Entscheidung für die Katze

Bevor Sie sich für die Anschaffung einer Haus- oder Rassekatze entscheiden, sollten Sie sich und ihre Familie vorher auf mögliche Allergien gegen Tierhaare testen lassen. Diese Allergietestes können von jedem Hausarzte vorgenommen werden; die Kosten übernehmen die Krankenkassen.
Erst wenn keine Allergien zu befürchten sind, kann damit begonnen werden, sich die Verantwortung vor Augen zu führen, die man gegenüber einem Haustier auf sich nimmt. Denn eine allergische Reaktion auf Katzenhaare ist nicht zu unterschätzen und kann auf keinen Fall überspielt werden nach dem Prinzip "das bisschen Augenjucken oder Hautreizung macht mir doch nichts aus". Sobald Sie negative körperliche Reaktionen verspüren, kommen Sie nämlich in die Bedrängnis, das gerade angeschaffte und wahrscheinlich liebgewonnene Tier wieder loswerden zu müssen. Das Abgeben einer Katze in gute Hände gestaltet sich aber wesentlich schwieriger als deren Anschaffung - insbesondere wenn es sich um etwas größere, ausgewachsene Tiere handelt. Frauen sollten während der Schwangerschaft nicht direkt mit den Ausscheidungen der Katze in Berührung kommen, denn es besteht vor allem in den ersten Schwangerschafsmonaten die Gefahr einer Infektion mit der gefährlichen Krankheit Toxoplasmose. Der Katze sieh man die Symptome der Toxoplasmose nicht an, und der Mensch reagiert mit leichter Übelkeit oder einer kleinen Erkältung. Doch die im Mutterleib heranwachsenden Babys können ernsthafte Schäden davontragen: Schädigungen der Netzhaut und des Gehirns sind die späteren Folgen einer Toxoplasmoseinfektion der schwangeren Mutter. Es ist nicht nötig, vorhandene Katzen wegen einer Schwangerschaft abzugeben, doch sollten schwangere Frauen das Säubern des Katzenklos anderen überlassen, denn nur durch den kot der infizierten Katzen wird die Krankheit übertragen. Sie können aber auch ihre Katze untersuchen lassen, ob sie von dem Erreger bereits befallen ist, oder auch selbst einen Bluttest vornehmen lassen: Sind Sie in ihrem Leben schon einmal mit dem Erreger der Toxoplasmose in Berührung gekommen, besteht überhaupt keine Gefahr für das werdende Leben. Zwar ist die Katze nicht sehr anspruchsvoll - weder in der Haltung noch in der Pflege, doch muss unbedingt berücksichtigt werden, ob die vorhandene Wohnung und ihr Mobiliar den Ansprüchen und Bedürfnissen eines Katzenlebens zumindest annähernd gerecht werden: Wenngleich das neue Haustier mit ein wenig Geduld recht schnell dahin erzogen werden kann, dass es die Möbel und Tapeten nicht vollständig zerkratzt, ist in den ersten Wochen mit Kratzspuren an den teuren Stücken immer zu rechnen.
Auch darf nicht vergessen werden, bereits im Vorfeld daran zu denke, wer das Tier bei mehrtägiger Abwesenheit der Familie pflegen kann. Katzenbesitzer sehen sich nämlich regelmäßig Gewissenskonflikten ausgesetzt, wenn sie eine Urlaubsreise planen bzw. antreten. Einerseits ist die Unterbringung des geliebten Haustieres in einer Tierpension zwar nicht immer unpersönlich und einer Abschiebung gleichzusetzen, denn einige Pensionsbetreiber kümmern sich sehr liebevoll um die behüteten Haustiere. Doch sind mit einer professionellen Unterkunft für das Kätzchen natürlich auch Kosten verbunden. Andererseits möchten Sie ihrem Tigerchen die Umstellung - neue, fremde Menschen und Dutzenden von Tieren - nicht ohne weiteres zumuten. Besondere Sorgen machen sich Katzenhalter auch bei dem Gedanken an mögliche Infektionen durch die anderen Tiere in der Pension.
haben Sie keinerlei Einwendungen gegen eine vorübergehende Abgabe Ihres Kätzchen in die Tierpension oder haben Sie im Bekannten- oder Verwandtenkreis Katzenliebhaber, die sich während ihrer Abwesenheit täglich einige Minuten Zeit für Ihr Tier nehmen wollen, und zudem noch zu Ihnen ins Haus kommen können, um die Katze zu füttern und zu pflegen - oder sie bieten dem Kätzchen ein nettes Ambiente für die Dauer Ihrer Reise - steht der Anschaffung nichts mehr im Wege.
Wenn Sie ganz verrückt sind nach einer Katze, aber Ihre Wohnung keine Möglichkeit bietet, das Tier regelmäßig ins Freie zu lassen, damit es seiner Freiheitsliebe freien Lauf lassen kann, müssen Sie vor einer Anschaffung nicht zurückschrecken: Millionen von Haus- und Rassekatzen verbringen ihr ganzes Leben innerhalb geschlossener Wohnungen und fühlen sich auch bei dieser Lebensweise nicht unwohl, wenn Sie von klein auf daran gewöhnt sind.
Ob Sie nun eher zu einer liebenswerten, robusten, kinderfreundlichen und verschmusten Hauskatze neigen oder vielmehr ein gezüchtetes Rassetier bevorzugen hängt ganz von ihren Wünschen ab, und der Katalog der Katzenrassen in diesem Buch gibt Ihnen umfassende Informationen über das Temperament und das Pflegebedürfnis von Rassekatzen. Der Unterschied im Temperament von Hauskatzen und -katern soll hier nicht weiter vertieft werden, denn deutliche Verhaltensunterschiede zwischen weiblichen und männlichen Tieren lassen sich lediglich bei nichtkastrierten Katern ausmachen: Und ob Hauskatze oder Kater, sterilisiert bzw. kastriert sollten die wolligen Tiere auf jeden Fall werden; zu viele Katzen finden bereits jetzt kein entsprechendes Zuhause und vegetieren in Tierheimen oder auf dem freien Feld - aufgrund der Massenweisen Aussetzung von Haustieren, wenn Sie den Gewohnheiten der Herrchen und Frauchen im Wege stehen.

Die Entscheidung für oder gegen ein Haustier sollte reiflich überlegt sein, auch wenn dieses kleine Kätzchen noch so ansprechend niedlich wirkt und die langhaarigen Rassekatzen als ausgesprochen anschmiegsam und schön gelten!

Auf der Suche nach einem Kätzchen

Wenn Sie nicht gerade ein verlassenes Kätzchen am Straßenrand auflesen, das Ihr Herz erobert hat und dem Sie ein neues Heim anbieten wollen, verbleiben weitere vier Möglichkeiten, ein Kätzchen zu erwerben:
Aus privater Hand können Katzen aller Rassen, Fellfärbungen und Größe bezogen werden. Insbesondere ausgewachsene Tiere, von denen sich die bisherigen Besitzer verabschieden müssen oder wollen - wegen Umzug, Allergie oder nachlassender Zuneigung - werden in privaten Kleinanzeigen und Aushängen, etwa am schwarzen Brett des Supermarktes, oft angeboten. Und gerade diese ausgewachsenen Tiere finden nur schwer ein neues Heim, da sich die meisten Menschen auf ein ganz kleines, noch viel süßeres und "unverdorbenes" Kätzchen freuen, nachdem sie sich für ein Haustier entschieden haben. Aber auch kleine Jungtiere lassen sich aus privaten Angeboten finden, denn nicht alle Katzen sind kastriert, und vor allem auf ländlichen Höfen funktioniert die Fortpflanzung der Katzen noch auf natürlichem Wege; die Jungen werden dort gern an liebevolle Hände abgegeben.
Selbstverständlich werden Katzen auch kommerziell gehandelt: Zoofachgeschäfte bieten sowohl Rasse- als auch Hauskatzen zum Kauf an, und spezialisierte Züchter kümmern sich aufwendig um ihre Tiere, halten sie gesund und versorgen die Katzen unter Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse. Sollten Ihnen die Haltungsbedingungen bei einem Züchter unangenehm auffallen, sei es, weil er zuviel Tiere beherbergt - womöglich noch auf zu engem Raum -, nehmen Sie lieber Abstand und suchen sich einen anderen Züchter, dessen zuwendungs- und Pflegebemühungen Ihren Vorstellungen - und vor allem den Ansprüchen eines Katzenlebens - entspricht. Die Adressen von Züchtern in Ihrer Nähe erfahren Sie über die Züchtervereinigungen.
Katzen in kleinen unhygienisch erscheinenden Käfigen aus dem Zoofachgeschäft sollte man besser nicht mitnehmen, da ihre durch die mangelnde Pflege und Zuwendung erlittene Schädigung meist erst später auffällt. Möglicherweise ist das Tier bereis krank, oder es wird nicht stubenrein, bleibt scheu und ängstlich oder aggressiv und unnahbar. Legen Sie deshalb auch im Fachgeschäft Wert auf eine ordentliche Haltung in hygienischer Umgebung. Durch den begrenzten Raum und die Masse an Tieren in einem Zoogeschäft kann dort zwar grundsätzlich nicht für genügend Auslauf und Hinwendung gesorgt werden, aber meist bleiben die Tiere ja auch nicht allzu lange im Schaufensterkäfig. Vergewissern Sie sich also, wie lange das Tier bereits im Laden gehalten wurde - mehr als eine Woche in dieser Umgebung kann der Katze gar nicht gut tun. Bitte bedenken Sie aber auch hier, ebenso wie bei der Möglichkeit, eine Katze im Tierheim zu suchen, dass besonders die älteren, vielleicht etwas schwachen, nicht ganz so süß ausschauenden und vernachlässigten Tiere kaum noch ein Heim finden können. Und ein Haustier ist nicht bloß ein hübscher Gegenstand, ein neues Möbel oder gar ein Spielzeug auf Zeit - gerade diese älteren oder vernachlässigten Katzen brauchen ganz dringen Zuwendung und eine liebevolle Umgebung!
Immer mehr Katzen werden in Tierheime abgeschoben, vor allem zur Urlaubszeit. Vor allem als Babys erworbene kleine Kätzchen sind dann bei ihren Herrchen und Frauchen nicht mehr erwünscht, wenn sie ihren Spieltrieb mit zunehmendem Alter und ihr putziges Aussehen mit anwachsender Größe verloren haben: Sie werden ausgesetzt oder zum Tierheim gebracht. Auch für das Auswählen des für Sie richtigen Tieres im Tierheim gilt, dass sich junge Katzen viel eher an die neuen Bezugspersonen gewöhnen und zutraulicher werden als ausgewachsene Tiere.
Aber auch große Katzen bleiben nicht grundsätzlich scheu und haben nicht immer Probleme, sich in der neuen Wohnung zurecht zu finden. Daher sollte man ein wenig Zeit mitbringen bei dem Besuch im Tierheim: Probieren Sie, ob das auserwählte Tier aggressiv ist, ob es sich ohne weiteres streicheln lässt oder jede Annäherung eher zurückweist. Prüfen Sie auch, ob es an einem sauberen, aber dennoch nicht zu sterilen Platz gehalten wird und sein Fell einen gepflegten und gesunden Eindruck macht. Erst wenn alle Bedingungen entsprechend erfüllt sind, sollten Sie eine Entscheidung treffen.

Jede Tierheimkatze freut sich über ein neues, liebevolles Zuhause!

Gerade junge Katzen sind sehr gefragt und finden deshalb meist schneller ein neues Heim als ältere Tiere!

Merkmale einer gesunden Jungkatze

  • ein glänzend weiches Fell
  • kräftiger Wuchs
  • gut sichtbare Zähne
  • rosarote Mundschleimhaut
  • schleimfreie Nase
  • geöffnete Augen, die glänzen sollen
  • keine sichtbaren Entzündungen
  • kein Parasitenbefall
  • kein Husten
  • kein aufgequollener Bauch
  • nicht zu dünn, sondern gut genährt
  • guter Appetit
  • kein Durchfall
  • aufgeweckt und munter
  • stets neugierig
  • gegenseitiges Gefallen

Tierschutzvereine suchen stets nach Frauchen und Herrchen, die verlassene Haustiere aufnehmen und pflegen können!

 

Das "Katzenreich"

Im Idealfall leben Katzen in einer gemütlichen, warmen Wohnung, eng verbunden mit dem Menschen, die gleichsam die Möglichkeit bietet, unabhängig vom Herrchen oder Frauchen ins Freie zu gehen. Um die Risiken, die sich beim herumstreunen im Freien stellen, möglichst gering zu halten, ist eine Umgebung mit geringem Autoverkehr und ausreichend Gärten, Wiesen und Feldern optimal.
Leider verfügt aber nicht jeder Katzenliebhaber über eine freistehendes Haus im Grünen, und auch Stadtbewohner halten sich gerne eine atze. Daher ist es inzwischen sehr verbreitet, die Kätzchen nur in der Wohnung zu halten, ohne dass sie jemals die "freie Wildnis" erkunden können. Wer den Realitäten unserer Lebensräume ins Auge sieht, neigt sogar dazu, den Katzen ihren Auslauf gänzlich zu verwehren, selbst wenn die Lage des Hauses oder der Wohnung einige Ausflüge des kleinen, neugierigen Jägers erlauben würde. Denn da draußen lauern unzählige Gefahren für das geliebte Tier: Nicht nur der Straßenverkehr ist eine oft tödliche Barriere auf den Streifzügen der Katzen, auch Stacheldrähte, an denen sich das Tier verletzen kann, ausgestreute Rattengifte in Nachbars Keller, der wilde Hund von gegenüber, die Jäger im angrenzenden Wald- und Flurgebiet, der tierfeindliche Vermieter und sogar professionelle Tierfänger bedrohen die Freiheit und das Leben der Haustiere. Und wer seinen Stubentiger so sehr liebt, dass er jede Gefahr von ihm abwenden will, sollte ihn besser nicht draußen herumspazieren lassen, denn der Schmerz und die Trauer nach dem Verschwinden oder dem Tod des tierischen Mitbewohners sind nach allen Erfahrungen von Tierliebhabern groß. zwischen der Meinung, eine Katze sollte immer auch ins Freie gehen können, um ihrem natürlichen Erkundungs- und Jagdtrieb nachzukommen, und der weit verbreiteten Ansicht, das geliebte Haustier sollte besser niemals ras gehen, um sine Gesundheit und Unversehrtheit garantieren zu können, sollte man ganz individuell seinen eigenen Weg suchen.
Denn Katzen, die von Geburt an daran gewöhnt sind, ausschließlich innerhalb der beheizten vier Wände zu leben, verbringen - unter den hausinternen richtigen Bedingung - ein ebenso glückliches Leben wie ihre auf dem Bauernhof frei lebenden Artgenossen. Sollten Sie also eine Wohnung haben, die dem Tier keinerlei Möglichkeit bietet, die Türschwelle zu überschreiten, müssen Sie sich nicht gleich als Tierquäler fühlen; wohnen Sie jedoch in einer günstigen Umgebung, lohnt sich zumindest ein Abwägen zwischen den Bedürfnissen der Katze - auch mal draußen umherzustreifen - und Ihre Vorsicht.

Die Katzenwohnung

Koch Altmannstein Stahllhaltung Geflügel

Bevor eine Katze ins Haus geholt wird, muss zunächst überdacht werden, ob Ihre Wohnung genügend Platz für einen weiteren Bewohner bietet, denn die Katze benötigt wenigstens ein bisschen Auslauffläche. Bitte lassen Sie sofort von dem Gedanken, sich eine Katze in die Wohnung zu holen, wenn sich diese lediglich in einem einzigen Raum aufhalten kann (oder soll) oder wenn Sie selbst über nur einen Raum verfügen. Dies sollte zwar selbstverständlich sein, doch gibt es immer wieder angeblich tierliebe Menschen, Tapete und den Möbeln zu vermeiden, sind möglich und unbedingt vorzunehmen, weil es weit besser ist vorzubeugen, als anschließen Reparaturen durchzuführen, wenn Sie das gerade erworbene Tier nicht bald wieder loswerden wollen, nachdem es Ihnen so mancherlei Einrichtungsgegenstand verkratzt hat. Besorgen Sie sich mit dem Einzug der Katze eine Katzentoilette, einen Kratzbau, einen Kratzmatt und einen Katzenkorb - auch wenn die meisten Katzen Ihr Sofa, Ihr Bett oder einen gepolsterten Stuhl als Ruheplatz vorziehen. Außerdem benötigen Sie, oder vielmehr das Kätzchen, einen Futternapf, eine Wasserschale und eine freigeräumte Ecke in der Küche, wo das Tier in Ruhe fressen kann. Eine Unterlage ist sehr hilfreich, da Katzen ihr Futter mit Vorliebe vor den Napf zerren, um es außerhalb zu verzehren. Die Unterlage vermeidet so ständig neu entstehende Flecken auf dem Fußboden und das tägliche Wischen der Katzenessecke. Bevor Sie die Katzentoilette einrichten, sollten Sie dafür sorgfältig einen geeigneten Ort suchen, denn auch die Katze möchte ihren Toilettengang in Ruhe erledigen, und die oft strengen Gerüchen beißen in Ihrer Nase. Die meisten Katzenhalter stellen die Toilette der Katze deshalb in ihr eigens Bad, denn hier ist die Katze meist ungestört, wenn Sie mal muss. Katzentoiletten findet man in jedem Zoofachgeschäft und in Kaufhäusern. Sie bestehen aus rechteckigen Plastikwannen, die auch mit eigener Überdachung erhältlich sind. In die Wanne wird die Streu mehrere Zentimeter hoch eingefüllt, in das die Katze ihre Exkremente vergräbt: das entspricht ihrem Naturell, alles zu vergraben, und bindet den Geruch. Verschiedenste Produkte von Katzenstreu finden Sie in jedem Supermarkt; Unterschiede gibt es in der Saugfähigkeit, der Geruchsbindung und der Klümpchenbildung. Am besten sind stark klumpende Streu, bei denen sich einzelne Brocken mit einer kleinen Streuschaufel herausnehmen lassen und jeweils etwas Streu nachgefüllt wird. Die Katzentoilette ist so leichter sauber zu halten, und der Inhalt muss nicht täglich komplett ausgetauscht werden wie bei nichtklumpenden Streusorten. Und geben Sie die verbrauchte Streu nicht in die Toilette, sie verstopft den Abfluss! Wegen ihrer unhygienischen Eigenschaften sind Sand, Papierschnipsel und Sägemehl, wie sie für Kleintiere benutzt werden, für Katzentoiletten ungeeignet: Sie binden weder den strengen Geruch noch sind sie hinreichend saugfähig, außerdem kleben feuchtes Papier und Sägemehl an den Pfoten des Tieres und werden so in der Wohnung verteilt. Wie oft die Streu gewechselt und die Katzentoilette ausgewaschen werden muss, ist von den Gewohnheiten jeder einzelnen Katze abhängig: Tiere, die sich viel im Freien bewegen, frequentieren ihre Toilette nicht so häufig wie Stubenhocker. Sorgen Sie einfach dafür, dass die Katze jederzeit in ihre Toilette klettern kann, ohne sich die Pfoten zu beschmutzen, und dass die Toilette geruchsfrei bleibt.
Anstelle von Rundhölzern lassen sich auch die sehr stabilen Teppichrollen aus Presspappe zu einem "Baumstamm" verarbeiten: Sie werden in Teppichhäusern meist kostenlos abgegeben, sind ohne Mühe zu zersägen und bis zu fünf Meter lang. An dem Kletterbaum will sich die Katze voll ausstrecken, um ihre Vorderkrallen zu wetzen, und sicher bewegen können: Sorgen Sie für den richtigen halt des Katzenmöbels, denn wackelige Gebilde verschmäht die Katze nach den ersten schlechten Erfahrungen.
An dem Kratzbaum lassen sich auch die von der Katze bevorzugten Spielzeuge gut befestigen: An einer Schnur aufgehängte Korken und Papierknäuel werden von ihr gern hin- und hergezerrt - das liebste Spiel einer vitalen Katze.
Nicht fehlen sollte auch ein bisschen Gras in der Wohnung, denn der Magen der Katze benötigt es, um heruntergeschluckte Haare vorzuwürgen. Weil sich die nicht verdaulichen Haare im Magen zu Knäueln zusammenkleben, sucht die Katze regelmäßig nach essbarem Gras. Dadurch ruft sie den Brechreiz hervor. Falls Ihre Katze nicht auf die grüne Wiese gehen kann, lässt sich auch in der Wohnung eine kleine Wiese simulieren. Dafür genügt ein Blumentopf oder ein kleines Schälchen, in dem etwas Gras wächst, oder die im Tierhandel erhältlichen fertigen Katzengrassamen (Haferkeime), die nur gewässert werden wollen. Eine weitere Alternative ist die Anschaffung eines Topfes Zyperngras - eine hübsche Zimmerpflanze übrigens - das dem Kätzchen schmeckt, gut bekommt und kräftig wuchert. Dies schont auch Ihre anderen Zimmerpflanzen, an denen sie sonst knabbert, enthalten giftige Stoffe, die zu Gesundheits- und Verdauungsstörungen führen oder ernsthafte Vergiftungen verursachen.
Für die Katze schädliche und giftige Zimmerpflanzen sind Philodendron, Primeln, Azaleen, Narzissen, Weihnachtsstern, Christusdorn, Kroton, Efeu und Oleander. Die Pflanzen müssen Sie nicht aus der Wohnung entfernen, doch achten Sie darauf, dass Ihre Katze nicht an Ihnen knabbert. Das wird sie auch von sich aus nicht tun, wenn genügend gesundes Katzengras vorhanden ist!Um Ihre Möbel zu schonen, sind Kratzbäume ein unbedingt notwendiges Assesoire. Es gibt sie in vielerlei Varianten: Preiswert und klein sind Kratzbäume, die lediglich zum Wetzen der Krallen und für kleine Sprünge genutzt werden können. Da diese nicht sehr hoch sind, sind sie zum Klettern nicht sehr gut geeignet. Wenn Ihre Wohnung ausreichend Platz bietet, lohnt sich aber auch die Anschaffung eines großen Kletterbaums, denn nichts bereitet der Katze soviel Freude wie das Klettern und Springen an Bäumen und Mauern, und - manchmal zum Leidwesen des Katzenhalters - sie liebt zum Beobachten ihrer Umwelt auch höher gelegene Ablageflächen in der Wohnung wie Regale und Schränke. Mit ein bisschen handwerklichem Geschick und wenigen Materialien lassen sich Kletterbäume auch leicht selber basteln. Dazu benötigt man etwas Sisal zum Bespannen des Rundholzes und ein Teppichbodenreste zum Bekleben der Sitzflächen.
Werden dennoch Möbel und Türen zum "Krallenschärfen" zweckentfremdet, können Sie Ihrerseits die ersten Vokabeln der Katzensprache festlegen. Es sollte ein energischen "Nein!" sein, das sie bei der gleichen Situation mit stets gleichem Tonfall wiederholen sollten.
Auch wenn der schöne Wohnzimmervorhang oder der gedeckte Tisch bevorzugtes Ziel des kleinen Rackers sein sollte, ein "Nein!" wird ihm bald sagen, dass das keine Plätze für ihn sind.
Vermeiden Sie es aber, nun jede Kleinigkeit, die Ihnen in irgendeinem Moment nicht gefällt, mit diesem "Nein!" zu kommentieren, denn dann kann die Vokabel falsch ausgelegt werden.
Wichtig ist, die Reaktionen zu beobachten, denn nun werden Ihnen die ersten Vokabeln beigebracht. Sieht der Kleine Sie wachsam aufgerichtet an, sind seine Augen dabei schmal und blinzelnd, steht der Schwanz dabei aufrecht und hören Sie schnurrende Töne, so ist er zufrieden und meint:
"Ich habe verstanden, kein Platz für mich, ich akzeptiere!"
Sind aber die Ohren leicht nacht unten geneigt, die Pupillen geweitet und die Augenlider nach unten gezogen, schlägt dabei noch der Schwanz aggressiv und ist hierbei ein durchdringendes Grollen zu hören, so ist man katzenseitig mit dieser Entscheidung nicht ganz einverstanden und darüber verärgert. Es empfiehlt sich eine Wiederholung des "Nein!" in einem etwas energischeren Tonfall, wenn Sie wirklich nicht zulassen wollen, dass beispielsweise das neue Sofa zerkrallt wird. Wenig Erfolg werden Sie allerdings mit den Möbelstücken haben, auf die Ihre Katze sich zur Ruhe zurück ziehen will.
Will der kleine Liebling ein Nickerchen machen und hat sich dazu bereits einen Lieblingsplatz ausgesucht, so wird dieser zum Heim erster Ordnung und geht quasi in den Besitz der Katze über.

Katzen-Grundausstattung

1 Katzenklo
1 Reserveklo
2 Fressnäpfe
2 Trinknäpfe
1 möglichst weiches Halsband
1 Laufleine
1 weiches Handtuch
2 weiche Wolldecken
1 Kratzbaum
1 Haarbürste
1 Kamm
1 Staubkamm
1 abwaschbare Matte
1 Transportkorb

Unfallverhütung

Wenn Ihre Katze nacht für Nacht in den Gärten der Nachbarschaft auf Wanderschaft geht, müssen Sie jederzeit damit rechnen, dass ihr etwas zustoßen kann: Von kleineren Verletzungen der haut über tiefe Wunden und Knochenbrüche bis hin zum Verschwinden der Katze oder tödlichen Verletzungen durch den Straßenverkehr reichen die Risiken in freier Wildbahn. Doch auch im Haus kommen viele Katzen durch Unfälle, ausgelöst von ihrer Neugier und Unachtsamkeit, ums Leben oder werden verletzt. Ein Sprichwort besagt: "Neugier ist der Katzen Tod" und meint nichts anderes als den unbändigen Drang der Katze, alle Orte und Gegenstände in ihrer Umgebung zu erforschen. Innerhalb der Wohnung kann Ihrem Kätzchen sogar ein gekipptes Fenster zum Verhängnis werden, denn viele Katzen wollen sich unbedingt ins Freie zwängen und klemmen sich dabei im gekippten Fensterrahmen ein - gravierende Gesundheitsschäden sind die Folge dieses Fehltritts. Erfahrene Katzen wissen bereits, das eine Herdplatte heiß sein kann und dass eine brennende Kerze schnell die Barthärchen versenkt. Doch kleine Kätzchen müssen diese schmerzlichen Erfahrungen erst machen. Dem beugt man am besten durch Beobachtung und Präventivmaßnahmen vor. Beseitigen Sie einfach die häufigsten Unfallursachen, die im Folgenden aufgezählt werden: Räumen Sie stets nadeln, Reißnägel, Schnüre und giftige Substanzen wie Medikamente und Reinigungsmittel ordentlich weg. Sie sollten nicht in Reichweite der Katze herumliegen, damit Ihr Tigerchen nicht versehentlich hineintritt oder daran leckt.
Sichern Sie Topfpflanzen, Amphoren und Blumenvasen, damit sie nicht auf Ihr Kätzchen fallen können und bei Bruch Splitter freisetzen, an denen sich das Tigerchen schneiden könnte. Lassen Sie Ihre Katze nicht unbeaufsichtigt, wenn Sie kochen oder die Herdplatten noch heiß sind - mit der Zeit fruchtet die Erziehung, und die Katze weiß, dass ein Sprung auf den Herd sehr schmerzhaft ist. Machen Sie Ihrer Katze deutlich, dass Herd und Gasofen tabu sind. Hat sich Ihr Kätzchen einmal vorsichtig dem Hitzespender genähert, ist es gewarnt; nur unerfahrene Katzen hüpfen mit einem Satz auf die Herdplatte, weil sie noch nicht aus sicherem Abstand die abstrahlende Hitze erkannt haben. Achten Sie beim Einschalten der Waschmaschine und Schließen des Kühlschranks darauf, dass sich der kleine Tiger nicht aus lauter Neugier darin verkrochen hat - dieses Malheur endet mit Sicherheit tödlich!
Schließen oder sichern Sie Fenster und Balkone, etwa mit einem Gitter, denn selbst erfahrende Katzen lassen sich von einem vorbeifliegenden Vögelchen zu gewagten Kletterpartien verleiten, verlieren das Gleichgewicht und stürzen hinunter.
Und Mäuse- und Rattenfallen sollten niemals dort aufgestellt werden, wo Katzen Zugang haben; und auch Rattengift darf hier nicht verstreut werden.

Damit der Katzenfreund seine Fenster katzensicher öffnen kann, empfiehlt es sich, die Fenster mit einem Gitter zu versehen. Denn nicht selten lassen sich die kleinen Jäger von einem interessanten Ereignis zu einem gefährlichen Sprung verleiten!

Das Spielzeug

Katzen spielen am liebsten mit beweglichen Gegenständen. Soweit keine lebende Maus vorhanden ist, genügt dem Tigerchen auch ein Tischtennisball - er ist nicht zu groß und zu schwer und springt unk fliegt gut durch die Luft, wenn Ihre Katze ihn mit der Pfote "anschubst". Weitere geeignete Spielzeuge sind Korken und Papierknäuel, aber auch viele der unzähligen Produkte, die Sie im Handel finden. Dort gibt es kleine Mäuse aus Stoff, die sich zum Teil, angetrieben durch einen kleinen Motor oder eine Feder, sogar selbständig bewegen, oder etwa die klassische Quietschente aus Gummi für die Badewanne, die der Katze auch viel Freudebereitet. Ihrer Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt, achten Sie lediglich darauf, dass die gefundenen oder gebastelten Spielzeuge keine spitzen oder scharfen Kanten haben oder von Ihrem Haustier versehentlich verschluckt werden können. Richtig begeistern können Sie Ihre Katze mit einem kleinen Wollknäuel, das sie durch die ganze Wohnung jagen wird - nur das anschließende Aufwickeln der Wolle überlässt die Katze Ihnen.