Wasserpflanzen

Wasserpflanzen haben genau wie die Landpflanzen, einen für ihren Standort charakteristischen Habitus. Natürlich besitzen sie spezielle Ansprüche hinsichtlich des Wassers, des Wasserstandes und der Art des Gewässers. einige brauchen lediglich einen feuchten Platz, andere, wie bestimmte Schilfarten oder Binsen, gedeihen am besten im Wasserbereich bis zu 50 cm Tiefe. Es gibt aber auch Wasserpflanzen, die großenteils submers, also untergetaucht, leben und bei denen nur die Blätter auf der Wasseroberfläche schwimmen. Typisch für die se Gruppe sind die See- und Teichrosen. Wieder andere leben vollkommen untergetaucht und stellen dort wichtige Sauerstoffproduzenten dar. Der wichtigst Standortfaktor für unsere Wasserpflanzen ist der Gewässertyp, also der eines stehenden oder fließenden Gewässers. Viele Wasserpflanzen vertragen kein fließendes Wasser.
Die eindrucksvollsten Gruppierungen im Wasser entstehen aus einer Kombination von senkrechten und horizontalen Blättern und durch das zusammenpflanzen von nur 2 - 3 Pflanzenarten. Bevor Sie eine Pflanzung in Angriff nehmen, müssen Sie sich entscheiden, wo die Pflanzen wachsen sollen, welche Arten Sie haben wollten und wie groß die Wassertiefe deshalb sein muss. Natürlich kann man die Pflanzen in Körbe pflanzt und diese auf Ziegelsteine setzt.
Die optimale Pflanzzeit ist übrigens während der Monate April bis Juni, weil in dieser zeit ein starkes Wachstum einsetzt. Bis zum kommenden Winter haben sich die Pflanzen dann gut eingewurzelt und überstehen die kalte Jahreszeit gut. Bei der Beurteilung des Bodens ist der Nährstoffgehalt sehr wichtig; er sollte auf keinen Fall zu fett sein, weil sonst der Teich schnell verlandet. Am besten nimmt man deshalb ein Lehm-Sand-Gemisch; jede Düngung sollte unterbleiben. Andererseits ist es zwecklos
z. B. Teichschlamm als Pflanzsubstrat zu nehmen; er ist so nährstoffarm, dass nicht einmal Unkraut darauf wächst.
Neue Teiche oder Wasserbecken brauchen immer eine gewisse Zeit, bis das Wasser nach der Füllung wieder klar wird. Man sollte waren, bis sich ein natürliches Gleichgewicht eingestellt hat, und das kann manchmal ein ganzes Jahr dauern. Wenn Sei später immer klares Wasser haben wollen, legen Sie einen kleinen Sack mit Torf auf den Teichgrund, nachdem Sie ihn mit Steinen beschwert haben. Ein anderes Mittel besteht darin, frisch geschnittenes Holz von einer Birke beispielsweise auf dem Wasser treiben zu lassen; ein bis zwei dünne, etwa 30 cm lange Stammteile genügen. Wenn Sie versuchen, einen Teich mit der Bepflanzung an die Natur
anzulehnen, und Sie bepflanzen ihn mit Wasser- und Sumpfpflanzen wie Teichrose (Nuphar lutea), Tannenwedel (Hippuris vulgaris), Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica), Sumpfiris (Iris pseudacorus), Trollblume (Trollius euopaeus) usw., so werden sich auch bald Libellen, eventuell Frösche und andere Tierarten einfinden, die zur Faune eines Teiches gehören.
Die Auswahl der Pflanzen richtet sich vor allem nach der Wassertiefe; der flache Randbereich eines Teiches kann mit Sumpfpflanzen wie Sumpfdotterblueme (Caltha palustris), Bachbunge (Veronica beccabunge) oder Schwanenblume (Butomus umbellatus) oder je nach Standort auch mit Wollgras bepflanzt werden. Bei 10 - 20 cm Wassertiefe wachsen Rohrkolben (Typha angustifolia) und Tannenwedel (Hippuris vulgaris) und bei tieferem Wasser Seerosen (Nymphaea) und Teichbinse (Schoenoplectus lacustris). mehrere verschiedene Wasser- und Sumpfpflanzenarten kann man kombinieren, wenn man seiche Übergänge von Flach- zu Tiefwasserzonen schafft oder einen gesonderten Sumpfbereich angliedert.
Bei einem Wasserbecken aus Beton oder Eternit muss die Bepflanzung schon bei der Planung des Beckens miteinbezogen werden. Die unterschiedlichen Pflanztiefen werden durch dei Abstufung de Beckenbodens oder durch das Einbringen von Pflanzkörben erreicht. Solche Becken werden häufig mit Seerosen bepflanzt.
Soll das Wasserbecken als architektonisches Element in einen Garten eingegliedert werden, so sollten nie mehr als ein Drittel der Wasseroberfläche mit Pflanzen bewachsen sein. Stark sprudelnde Springbrunnen oder Wasserspeier eigen sich nur bedingt zur Kombination mit Wasserpflanzen; gerade für Seerosen sollte man bewegtes Wasser vermeiden.
Ist ein Wasserbecken sehr flach oder besteht die Gefahr des völligen Zufrierens im Winter, so kann man die Wasserpflanzen z. B. Seerosen in Behältern auspflanzen. Sie können im Keller überwintern. Beachten Sie jedoch, dass die Raumtemperatur nur wenige Grade über Null betragen darf. In einem zu warmen Keller treiben die Seerosen zu früh aus und gehen dann ein.
In Wasserbecken von mehr als 60 cm Tiefe können die Wasserpflanzen draußen überwintern, nur sollte man das Wasser nach der Bildung der Eisdecke etwas ablassen, damit der Luftraum auf den tieferen Teil des Beckens isolierend wirken kann. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Wasserbecken abzulassen und die freiliegenden Pflanzenteile mit einer 20 - 30 cm dicken Laubschicht zu bedecken. Damit diese nicht vom Wind weggeweht wird, legt man Bretter über das Becken oder überspannt das Laub mit einer Folie.