Treibhäuser stehen meist frei im Garten und dienen dem Heranziehen und Kultivieren von Gemüse- und Zierpflanzen, wogegen Wintergärten stets mit dem Haus verbundene Glashäuser sind, die einen erweiterten Wohnraum darstellen. Das Frühbeet ist im Grunde nur ein sehr kleines Treibhaus, das uns ermöglicht, Gemüse früher im Jahr im Freien auszusäen. Allen drei gemeinsam ist jedoch das Grundprinzip, nämlich der sogenannte Treibhauseffekt. Das sichtbare Licht, das von der Sonne als direkte oder indirekte Strahlung ausgeht, dringt durch die Glas- oder Kunststoffwand in unser Glashaus ein. Hier wird es beim Auftreffen auf Boden oder Wand von kurzwelligen in langwellige Wärmestrahlen umgewandelt. Die Wärmestrahlen werden jedoch an der Glaswand weitgehend reflektiert. Das Glashaus ist also eine Sonnenfalle, die das Kleinklima in unserem Garten erheblich verbessert.
Im Handel werden eine Vielzahl von Treibhäusern angeboten. Bevor wir uns aber entscheiden, machen wir uns noch ein paar Gedanken zur späteren Verwendung, wovon Form und Größe abhängen. Die gängigste Form ist das Satteldach mit senkrechten Wänden. Wenn Sie nur Gemüse ziehen wollen, sollte das schräge Dach bis zum Boden reichen. Mit der Schräge nach Süden nutzen Sie die Strahlungsenergie der Sonne optimal aus. Es gibt auch runde Formen; diese eignen sich besonders für Zierpflanzen und Schnittblumen. Nachteilig daran ist jedoch der meist hohe Anschaffungspreis, und der Innenraum ist nur schwer optimal zu nutzen. Das Treibhaus als Anbau konzipiert, hat eine bessere Isolierung und Sie benötigen nicht soviel Material. Man könnte es als Übergang zum Wintergarten bezeichnen. Aluminium, verschiedene Hölzer und verzinkter Stahl sind die besten Materialien für das Gerüst. Als Verkleidung eignet sich Glas noch immer am besten. Im Vergleich zu den angebotenen Kunststofffolien hält Glas die Wärme im Treibhaus besser.


Für das Treibhaus suchen wir uns einen sonnigen Platz im Garten. Denken Sie daran, dass die Sonne im Winter sehr flach steht und lange Schatten wirft. Bei einem Satteldach sollte der First in Ost-West-Richtung verlaufen, damit je eine Breitseite nach Norden und Süden zeigt. Die Pflanzenbestückung richtet sich danach, ob Sie im Winter heizen oder nicht. Dies ist natürlich auch eine Kostenfrage; ab ca. 4,5° Celsius steigen die Heizkosten sprunghaft an. Vielleicht entscheiden sie sich auch für eine Isolierung des Treibhauses mit Kunststoffmatten, womit Sie es zumindest frostfrei halten können. Für die Einrichtung wählen wir Tischbeete, die in einer Höhe von 70 bis 75 cm angebracht werden und ein angenehmes Arbeiten ermöglichen. Um den Raum gut auszunutzen, können wir noch Hängebretter installieren, die meist leicht am Gerüst zu befestigen sind.
Mit dem Treibhaus können Sie jetzt Jungpflanzen vorzeitig fürs Freiland heranziehen, früher ernten, für den Winter eigenes Gemüse ziehen oder exotische Pflanzen wie etwa Passionsblume, Stechapfel, Jasmin, Bougainvillea und Kamelie kultivieren oder sogar Feigen, Trauben, Melonen und Kiwis ernten.
Wollen Sie nur Gemüse und Salate früher ernten und dafür nicht unbedingt ein Treibhaus in den Garten stellen, so können Sie sich für einen Frühbeetkasten oder einen Folientunnel entscheiden. Folientunnels haben den Vorteil, dass sie sehr vielseitig sind. Je nachdem, ob Sie eine Pflanze oder eine ganze Reihe schützen wollen, können die Tunnels auf verschiedene Längen geschnitten werden. Somit haben Sie bei entsprechender Planung das ganze Jahr über frisches Gemüse:

TIPPS

- Zum Schutz vor Spätfrösten können Sie den Wurzelraum der Pflanzen
mit Stroh abdecken!

- von einem Mitt elgang aus sind die Beete im Gewächshaus am besten
zu bewirtschaften!

- Von außen mit niedrigen Pflanzen eingerahmt, passt sich das
Gewächshaus gut in den Garten ein.

- Bevorzugen Sie Frühbeetkästen, wenn sie nur eine kleine Fläche im
Garten zur Verfügung haben.

- Ein begehbarer Folientunnel kann leichter bewirtschaftet werden.

- Ein erhöhtes stehendes Minigewächshaus eignet sich gut für
Anfänger oder für die Anzucht spezieller Pflanzen.

BEWÄSSERUNG
Normalerweise genügt es, wenn Sie für einen Wasseranschluss in Ihrem Gewächshaus sorgen. Mit einem Schlauch können Sie dann bei Bedarf wässern. Wenn Sie jedoch regelmäßig tagsüber oder mehrere Tage hintereinander nicht zu Hause sind und sich somit nicht ständig um die Bewässerung Ihres Gewächshauses kümmern können, so empfiehlt sich der Einbau einer automatischen oder halbautomatischen Bewässerungsanlage. Hierfür bietet der Fachhandel mehrere bewährte Systeme an.

Tropfbewässerung:
Bei der Tropfbewässerung führt ein Kunststoffschlauch zu den Töpfen oder bei Grundbeetanlagen zu jeder einzelnen Pflanze. Dieses Bewässerungssystem hat den Vorteil, dass der Boden, weil ja immer nur einzelne Tröpfchen abgegeben werden, nicht weggeschwemmt oder verdichtet wird. Über eine verstellbare Düse kann die Wasserzufuhr geregelt werden. Die Tropfbewässerung können Sie voll- oder halbautomatisch betreiben. Der Aufwand für die Installation ist relativ gering.


Sprühbewässerung:
Ein oder mehrere Rohre, an der Decke des Gewächshauses verlegt, versorgen die Pflanzen über Sprühdüsen im Wasser.
Diese Anlage ist mit dem Nachteil behaftet, das sich selbst bei Verwendung reinsten Wassers auf den blättern der Pflanzen Kalkflecken bilden. Das vertragen nicht alle Pflanzen. Die Verwendung dieses Systems beschränkt sich also auf Regionen mit sehr weichem Wasser.


Sandschichtbewässerung:
Dieses System kann bei jeder Gewächshausgröße Anwendung finden. Wichtig ist lediglich, dass die Pflanzunterlage völlig eben ist, denn schon bei der geringsten Abweichung bilden sich feuchtere und trockenere Bereiche. Die Sandschichtbewässerung können Sie leicht selbst installieren. Hierfür kleiden Sie Ihren Pflanztisch mit einer Kunststofffolie aus und sorgen, falls nicht schon geschehen, für einen Wasseranschluss. Der gewünschte Wasserstand wird über eine Schwimmerkammer erreicht (beim Fachhandel erhältlich). Nun bringen wir eine 1 bis 2 cm hohe Sandschicht auf. Anstelle des Sandes können Sie auch ein Kunststoffvlies verwenden. Auf den Sand bzw. den Kunststoffvlies stellen Sie die zu bewässernden Pflanzentröpfe. Achten Sie darauf, dass die Topfdurchmesser 15 cm nicht überschreiten. Bei größeren Töpfen reicht die kappilare Wasserführung des Bodens nicht mehr aus, und die Töpfe trocknen oberflächlich aus. Die Steuerung erfolgt vollautomatisch. Die Vorteile dieses System liegen vor allem darin, dass durch die Bewässerung keine Nährstoffe ausgeschwemmt werden. Allerdings verwurzeln sich zuweilen einige Pflanzen in der Sandschicht.


Anzucht von Gemüsepflanzen im Gewächshaus:
Tomaten, benötigen für die Keimung eine Mindesttemperatur von 21° C. Im ungeheizten Gewächshaus oder Folientunnel können Sie mit der Aussaat ab Mitte März beginnen. Wenn Sie Ihr Gewächshaus heizen, können Sie schon viel früher aussäen.
Gurken werden Ende Februar bis Anfang Mai ausgesät. Die richtige Keimtemperatur liegt zwischen 18 und 19° C. Die richtige Kultivierung ist von der jeweiligen Sorte abhängig. So sind die neuen F1-Hybriden noch empfindlicher gegen niedrige Temperaturen als die älteren Sorten. Informieren Sie sich im Fachhandel.
Paprika sind relativ einfach zu kultivieren. Mit der Aussaat können wir ab Anfang April beginnen. Paprika muss jedoch regelmäßig wöchentlich gedüngt werden.
Kopfsalat kann gut im ungeheizten Gewächshaus angebaut werden. Achten Sie darauf, dass Sie nicht zuviel auf einmal aussäen. Säen Sie besser ab August im Abstand von 1 - 2 Wochen aus, so können Sie den Kopfsalat Ihrem persönlichen Verbrauch entsprechend ab November ernten. Ansonsten bauen Sie den Kopfsalat besser im Freiland an.


Gewächshaus-Schädlinge:
Vor ihnen sollte man immer auf der Hut sein. Beispielsweise können Holzläuse eine plötzliche Gefahr bilden. Um dem entgegenzuwirken, besorgen Sie sich ein Desinfektionsmittel und tränken die Erde des Gewächshauses damit. Bestäuben Sie danach alle Eintrittslöcher mit Insektenvertilgungsmittel.