Impfung und Kastration der Katze
Die regelmäßige Impfung
Katzen sollten gegen alle lebensbedrohenden und ansteckenden Katzenkrankheiten geimpft werden. Einen wirksamen Schutz gibt es gegen die Katzenseuche, eine meist tödlich verlaufende Infektionskrankheit, wenn nicht mit medizinischen und pharmazeutischen Mitteln (Antibiotika) rasch behandelt wird. Zudem sollte das Tier gegen Katzenschnupfen geimpft werden, eine Viruserkrankung, die zwar einen harmlosen Namen hat, aber sehr gefährlich und lebensbedrohend ist. Wenn sich die Katze auch im Freien bewegt, darf auch die Tollwutimpfung nicht vergessen werden, einen Impfschutz über die Tollwutimunisierung benötigt man auch für alle Auslandsreisen. Dieser dreifache Schutz gegen die schlimmsten Krankheiten muss jährlich und regelmäßig zur Auffrischung wiederholt werden. Ebenfalls in der 12. Lebenswoche sollte mit der Entwurmung der Verdauungsorgane bei der Katze begonnen werden: Meist in Form von Paste, manchmal auch in Tablettenform werden dem Futter einmal jährlich kuren beigemischt, die den Befall mit Band- und Spulwürmern eindämmen. Die Paste kann dem Tier auch ohne Mühe direkt verabreicht werden: Dazu wird das Mäulchen vorsichtig ein bisschen geöffnet und die klebrige Paste, die in Kunststoffkanülen gehandelt wird, in das Schnäuzchen gedrückt. Die Katze wird sich zwar, angeekelt wohl durch den Geschmack, etwas dagegen sträuben, schluckt aber dennoch die Paste runter und leckt die am Bart haftenden Reste der Paste auf.
Im zarten Alter von 12 Wochen müssen die Kätzchen gegen die schlimmsten Krankheiten geimpft werden: Katzenseuche, Tollwut und Katzenschnupfen.
Die Kastration von Katze und Kater
So niedlich die Katzenbabys auch sind und so natürlich das Austragen von Jungen auch sein mag - Hunderttausende von Katzen finden bereits jetzt schon kein Zuhause mehr, und die Zahl der Katzen nimmt in Deutschland stetig zu. Viele Katzenhalter und Katzenliebhaber wissen nicht mehr, wohin sie den Nachwuchs ihres Tieres geben sollen, und das Schicksal für die Kätzchen, die "zuviel" sind, sieht dann meist sehr dunkel aus.
Deshalb ist dringend angeraten, nicht nur die weiblichen Tiere, sondern auch seinen Kater kastrieren zu lassen, damit er nicht in der Nachbarschaft für Nachkommen sorgen kann. Außerdem werden Kater durch die Kastration wesentlich anhänglicher und verschmuster, sie verlieren auch ihren unangenehmen Geruch, der beim Markieren des Katerreviers und durch die Ausscheidung von Geschlechtsdüften deutlich zu vernehmen ist. Katzen verlieren mit der Kastration ihre Rolligkeit und - vor allem Tiere, die sich ausschließlich im Haus aufhalten - werden damit wesentlich ruhiger als ihre geschlechtsfähigen Artgenossen. Die Rolligkeit der Katze, die im ersten Frühjahr nach Erreichen der Geschlechtsreife beginnt und etwa vier bis zehn Tage anhält, ist auch für den Katzenhalter ein anstrengendes Ereignis: Die Katze wird sehr nervös, will ständig ins Freie, um sich einen Kater zu suchen, und reibt sich an allen erreichbaren Gegenständen in der Wohnung. Nach einigen Tagen signalisiert sie ihre Paarungswilligkeit durch lautstarkes Rufen und Jammern, was dem Menschen schon mal den letzten Nerv rauben kann. Zudem wälzt sie sich ohne Unterlass auf dem Boden, und nur gewissenlose Menschen empfinden hier keinerlei Mitgefühl für das mit sich selbst raufende Tier. Ausgenommen natürlich bei Katzen, deren Umgebung die Möglichkeit bietet, regelmäßig ins Frei zu gehen. Diese Katzen streunen während der Rolligkeit fast nur noch draußen herum und lassen sich selten in der Wohnung blicken.
Um Ihnen und ihrer Katze - sofern sie ausschließlich im Haus lebt - diese anstrengenden Wochen der Rolligkeit zu ersparen, bietet sich nur die Kastration an, bei der den weiblichen Tieren neben der Zeugungsfähigkeit auch die Rolligkeit genommen wird.
Bei der Kastration werden dem Kater unter Vollnarkose die Hoden, bei der Katze die Eierstöcke entfernt. Dieser Eingriff ist nicht mehr rückgängig zu machen; die Tiere bleiben ihr Leben lang zeugungsunfähig. Durch die dadurch verursachte starke Änderung im Hormonhaushalt der Tier ändern sich ihre Verhaltensweisen, besonders wicht für Halter von Katern, denn sie verteilen dann keinen übelriechenden Spritzharn mehr in der Wohnung. Wer nicht zum Katzenzüchter werden will, sollte mit seiner ausgewachsenen Katze oder seinem Kater bei Erreichen der Geschlechtsreife im Alter von sechs bis zwölf Monaten den Tierarzt konsultieren. Dem Katzenhalter bleibt viel nervenraubendes Gejammer der rolligen Katze und zeitraubendes Entfernen der Geruchsmarken des Katers erspart; und zudem trägt er zum Tierschutz bei.
Eine Alternative zur Kastration bietet die Sterilisation. Dieser Eingriff in die Geschlechtsfähigkeit der Katze kann später rückgängig gemacht werden, ist aber auch nicht so sicher wie die Kastration. Hierbei werden lediglich die Eileiter abgeklemmt oder durchtrennt - eine Katzenschwangerschaft ist zwar unwahrscheinlich, aber noch möglich. Die Durchtrennung der Eileiter oder die Entfernung der Gebärmutter sind eine sichere Methode der Empfängnisverhütung, ändern aber nicht das Triebleben, also das katzentypische Rolligkeitsverhalten der Tiere. Die Sterilisation ist aus diesen Gründen eine unüblich inzwischen sehr selten gewordenen Methode der Geburtenkontrolle.
Da sowohl Kastration wie auch Sterilisation unter Vollnarkose durchgeführt werden, empfiehlt es sich, das Tier darauf ein wenig vorzubereiten. Um die Risiken des chirurgischen Eingriffs möglichst gering zu halten, sollte man ab dem Vorabend der Operation nicht mehr füttern. Nach dem kurzen Eingriff, der in jeder Tierarztpraxis durchgeführt werden kann, lassen Sie die Katze zunächst in aller Ruhe aufwachen. Am besten in einem ruhigen Raum, in dem sich das erwachende, aber noch benommene und taumelnde Tier nicht verletzen kann. Dazu genügt ein ruhiger, ebenerdiger Schlafplatz, etwa der Katzenkorb. Nach dem vollständigen Erwachen des Kätzchens sollten Sie darauf achten, dass es sich nicht den Verband aufkratzt oder an der juckenden Wunde leckt. Auch wenn die Katze schon wenige Stunden nach der Kastration, spätestens am nächsten Tag, die Strapazen des Eingriffs überwunden hat, sollten Sie das Tier auch in den nächsten Tagen auch der Operation nicht zu große Sprünge und gewagte Streifzüge machen lassen. Die Wunde und die Narbe könnten überdehnt werden und aufreißen. Nach etwa einer Woche werden vom Tierarzt die Fäden gezogen, und der Eingriff gehört der Vergangenheit an.
Wenn Sie aber in Erwägung ziehen, in Zukunft ihrer Katze die natürliche Fortpflanzung ermögliche zu wollen, momentan aber keinen Katzennachwuchs möchten, können Sie auch eine medikamentöse Geburtenkontrolle anwenden. Beim Tierarzt sind verschiedene Pharmazeutika erhältlich, Hormone werden in Form von Tabletten und Spritzen verabreicht. Dadurch wird die Rolligkeit und Empfängnisbereitschaft des Tieres vorübergehend ausgesetzt. Wer sich für diese Methode entscheidet, muss allerdings beachten, dass die Beschaffung und Verabreichung der Medikamente regelmäßig und pünktlich erfolgen muss und zudem auf Dauer ein relativ kostspieliges Verfahren ist.
In südlichen Ländern leben unsere Hauskatzen meist im Freien und sammeln sich in der Nähe menschlicher Behausungen.
Wesentlich anschmiegsamer und ruhiger werden die Katzen nach einer Kastration, ihr Rolligkeitsverhalten nimmt ab, und bei Katern verschwindet das Markieren des Reviers.
Nach einem chirurgischen Eingriff ist das Kätzchen noch ein bisschen müde, erholt sich aber sehr schnell und zeigt seine gewohnte Lebendigkeit.