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Wählt man diese Form der Kaninchenhaltung, sollte der Stall möglichst zweckmäßig eingerichtet sein und muss gleichzeitig der Forderung des Tierschutzgesetzes nach einer artgerechten Haltung entsprechen.
Ist eine Tierhaltung z.B. in reinen Wohngebieten nicht möglich, bleibt als Ausweg die Haltung in Gemeinschaftsanlagen. Der örtliche Kaninchenzuchtverein berät sie darüber gerne.

---- Kleintierzuchtverein Neuenhinzenhausen----

 

 

Wird eine Haltung im eigenen Garten oder im Schrebergarten angestrebt, sollte der Diebstahlsgefahr durch sichere Schlösser vorgebeugt werden. Der Käfig bzw. die Käfiganlage sollte sich in die Umgebung harmonisch einfügen und entweder gut zum Wohnhaus passen oder sich optisch in den Garten integrieren. Der Standort sollte so gewählt werden, dass schädliche Klimaeinflüsse von den Tieren ferngehalten werden.
Eine Ausrichtung der Vorderseite nach Südost ist sehr günstig, weil dann die Rückseite der Käfige nach Westen, also zur Wetterseite, weist.

 

 

Außenställe an der Hausfront haben sich gut bewährt. Allerdings sollten hier Vorbaudächer und Schutzwände eingeplant werden, damit der Betreuer auch im Winter einigermaßen akzeptable Arbeitsverhältnisse vorfindet. Auch können Stallanlagen unter Obstbäumen angebracht werden, die im Sommer Schatten geben und nach dem Laubfall die Wintersonne durchlassen.

 

 

Stallklima

 

 

Kaninchen müssen unbedingt vor sengender Sommerhitze und grellem Licht geschützt werden. Wie zur Isolation im Winter kann dies durch das Anbringen von Sackleinen oder sonstigen Planen geschehen. Lässt man das sehr hohe Wärmebedürfnis von Jungkaninchen außer Acht, liegt die optimale Temperatur für Kaninchen zwischen 16 und 18 Grad C.
Vor allem großen Rassen sollte man im Winter Einstreu anbieten. Bei Minusgraden haben die Tiere einen wesentlich höheren Energiebedarf und benötigen demzufolge mehr Futter.

 

 

Lang anhaltende hohe Temperaturen (über 35 Grad C) können bei gleichzeitig hoher Luftfeuchtigkeit die Körpertemperatur so ansteigen lassen, dass es zum Hitzetod der Tiere kommen kann. in der warmen Jahreszeit nehmen zudem die Kaninchen mehr Wasser auf, wodurch die Luftfeuchtigkeit in den Käfigen ansteigt. Gegen Ende der Trächtigkeit sind die Tiere durch zu hohe Temperaturen besonders gefährdet.

 

 

Niedrige Temperaturen und Frostgrade können in Einstreuhaltungen von den Kaninchen in der Regel problemlos gemeistert werden. Zudem kann man im Winter die Buchtenfronten mit durchsichtigem Plastikmaterial im unteren Bereich abdecken. Durch den oberen offenen Spalt muss aber die Feuchtigkeit gut abziehen können.

 

 

70 % Luftfeuchtigkeit sollten nicht überschritten werden. Damit die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch ansteigt, sollte der Harn gut aus den Käfigen abließen und keine feuchten Stellen durch Wasservergeudung entstehen können. Harn lässt in Verbindung mit Kot außerdem das Schadgas Ammoniak entstehen, das besonders die Atemorgane des Kaninchens erheblich belastet. Vor allem bei hoher Besatzdichte ist daher die regelmäßige Beseitigung des Kotes und die Ableitung des Harns aus dem Stall wichtig.

 

 

Um die Belastung mit Schadgasen beurteilen zu können, muss sich der Tierbetreuer auf Tierhöhe begeben, weil viele Schadgase schwerer sind als Luft und sich demzufolge meist in den bodennahen Schichten befinden.
Hohe Ammoniak- und Schwefelwasserstoffgehalte nimmt der Tierbetreuer in der Regel durch die tränenden Augen wahr. Hierzu darf es aber keinesfalls kommen. Denn so etwas hätte mit artgerechter Haltung absolut nichts mehr zu tun.

 

 

Die Stallgröße

 

 

Eine Scheune, eine unbenutzte Garage, ein Gartenhäuschen oder Ähnliches kann gut als Innenstall verwendet werden. Der Neubau von Massivställen bedarf nämlich oft einer Baugenehmigung und verursacht hohe Kosten.

 

 

- Die gesamte Stallanlage sollte so geplant werden, dass jederzeit ein neuer
Käfig angegliedert werden kann, ohne dass das Gesamtbild der Anlage be-
einträchtigt wird.

 

 

- Die tägliche Routinearbeit muss zeit- und kräftesparend durchgeführt werden
können. Hierzu ist vor allen Dingen wichtig, dass die Innenflächen des Käfigs
glatt und ohne Fugen und Ritzen sind. Dadurch ist der Stall leicht zu reinigen
und zu desinfizieren.

 

 

- Die Stallkäfiganlage kann aus mehreren Einzelbuchten bestehen, wobei
meist Einzelbuchten über- oder nebeneinander gebaut werden.
Der Einzelkäfig oder die Etagenkäfige werden in einer Höhe platziert, in der
eine bequeme Betreuung ohne bücken möglich ist.

 

 

- Die oberste Etage darf wiederum nicht zu hoch sein, weil sonst die Beob-
achtung der Tiere und die Arbeiten nur schwer durchzuführen sind.

 

 

Auf diesen zwei- oder dreietagigen Ställen ruht zumeist ein Pultdach, das aber nicht auf dem oberen Käfig aufliegen darf, da sich hier sonst im Sommer die warme Luft staut. Zudem sollte das Pultdach weit vorgezogen werden, um einschlagenden Regen, heiße Mittagshitze oder Schneefälle von den Tieren fernzuhalten. Außerdem können dann die täglichen Arbeiten im Trockenen durchgeführt werden.Stahllhaltung Koch Altmannstein

 

 

Werden neben diesen Dächern noch Außenwände, Mistgänge und eine Abstellkammer errichtet, wird der Außenstall zum Innenstall in Leichtbauweise. Diese Innenställe in Leichtbauweise sind sehr leicht selbst und kostengünstig zu erstellen. Der Hauptvorteil ist die Witterungsunabhängigkeit, die nicht nur dem Halter, sondern auch den Kaninchen zum Vorteil gereicht. Nachteile sind hier aber das zumeist fehlende Sonnenlicht und die Schwierigkeiten bei der Lüftung, um die Schadgase abzuleiten.

 

 

In Innenställen ist auf eine gute Be- und Entlüftung zu achten. Über Kippfenster kann eine einfache Belüftung erfolgen. Um Fliegen fernzuhalten, bringt man vor den Fenstern Fliegengaze an. Als Beleuchtung haben sich Leuchtstoffröhren bewährt. Sie werden am besten mit einer Zeitschaltuhr versehen, um besonders im Herbst die Tageslichtlänge zu erhöhen.
Bei einer gleichbleibenden Tageslichtlänge von 12 bis 16 Stunden können die Würfe fast kontinuierlich über das Jahr verteilt werden. Das Licht sollte allerdings nicht zu grell sein, da Kaninchen die Dämmerung bevorzugen. Die Beleuchtung des Zugangs vom Haus zu den Stallungen ist zweckmäßigerweise vom Haus aus schaltbar.

 

 

 

 

 


 


 

 

Viele Verhaltensweisen der Wildkaninchen finden wir bei unseren domestizierten Kaninchen wieder. Auch sie setzen ihren Kot immer in der gleichen Ecke des Käfigs ab und markieren die Einrichtungsgegenstände und die Buchtenwände mit ihren spezifischen Geruchstoffen.

 

Koch Altmannstein Stahllhaltung Hasen und Kaninchen Besonders bei Rammlern kann man beobachten, wie sie den gesamten Käfig und die Gegenstände mit der Kinndrüse markieren.
Durch Harnverspritzen gegenüber Artgenossen bzw. gegenüber dem Betreuer deuten sie an, wo ihr Revier beginnt. Oft zeigen das Harnverspritzen und die Markierung mittels Kinndrüse auch die Deckbereitschaft des Rammlers an.
Die Verständigung bzw. das Abgeben von Warnlauten erfolgt durch das ruckartige Schlagen der Hinterläufe auf den Käfigboden. Dieses "Warnen" weis in der freien Wildbahn auf eine Gefahr hin, während es uns bei den Hauskaninchen signalisiert, dass sie erschreckt worden sind.
Besonders leicht erschrecken sie, wenn plötzlich jemand ohne Vorwarnung vor ihrem Käfig steht. Damit die Tiere wissen, dass jemand naht, sollte man schon vorher zu sprechen beginnen, da die Kaninchen durch die seitlichen Begrenzungen der Stallabteile nicht sehen können, dass jemand auf sie zukommt.Koch Altmannstein Stahllhaltung Hasen und Kaninchen

 

Wildkaninchen leben zwar in größeren Kolonien zusammen, haben aber innerhalb dieses Verbandes ihr eigenes Revier, das sie gegebenenfalls heftig verteidigen. Deshalb kommen auch bei unseren Hauskaninchen häufig Rangordnungskämpfe vor. Dies ist dann der Fall, wenn die Tiere in Gruppen nach Eintritt der Geschlechtsreife zusammengehalten werden. Besonders Rammler attackieren dann ihre Käfigbewohner.
Beißwunden auf dem Körper oder an den Ohren können die Folge sein. Auch weibliche Tiere können nach Eintritt in die Geschlechtsreife dieses Verhalten zeigen. Häufiger ist es aber der Rammler, der mit dem Treiben seiner Käfigbewohner beginnt. Deshalb sollte man geschlechtsreife Tiere nicht mehr in Gruppen halten, sondern in Einzelkäfigen unterbringen.

 

Wollen Kaninchen ihren Unmut äußern, knurren sie häufig. Bei Angstzuständen, Gefahr oder Schmerzen können sie auch schreien. Dieses Schreien findet sich oft auch bei Jungrammlern, die das erste Mal eine Häsin decken dürfen, oder bei Altrammlern, wenn diese innerhalb kürzester ZKoch Altmannstein Stahllhaltung Hasen und Kanincheneit 2- bis 3-mal decken dürfen.
Kaninchen saugen oft stoßartig Luft ein, hecheln also regelrecht, und zeigen dabei die typischen Schnupperbewegungen. Häufig reagieren sie mit diesen Schnupperbewegungen auf unbekannte Einrichtungsgegenstände oder ein neuartiges Futter. Durch das Schnuppern können sie die Luft besser auf fremde Geruchsstoffe kontrollieren. Oft machen sie dabei "Männchen".

 

Kaninchen wollen in gleichen Abständen pünktlich versorgt werden. Falls dies nicht geschieht, werden sie ungeduldig, mürrisch und sind leicht reizbar. Es kann dann vorkommen, dass sie mit schnellen Bewegungen und mit ausgestreckten Vorderläufen den Betreuer kratzen. Bei der Zuchthäsin können Aufgeregtheit und ein etwas aggressives Verhalten auch ihre Deckbereitschaft signalisieren.

 


Die Fruchtbarkeit wird durch die Zahl der pro Häsin und Jahr aufgezogenen Jungtiere und damit im Wesentlichen von der Häsin bestimmt. Ein Kaninchen kann 9 bis 11 WKoch Altmannstein Stahllhaltung Hasen und Kaninchenürfe pro Jahr aufziehen. Die Zuchttiere müssen gesund sein und die Zuchtreife besitzen.
Die Zuchtreife ist dann erlangt, wenn die Jungtiere etwa 70 % ihres rassetypischen Endgewichtes erreicht haben. Werden die Zuchttiere zu schwer, nehmen sie in der Regel nicht mehr auf oder bekommen Schwierigkeiten beim Geburtsgang, weil die Geburtsöffnung infolge der Verfettung zu klein sind.
Auch kommt es dann häufig zu Schwierigkeiten beim Einschießen der Milch in die Zitzen.

 

 

 

Geschlechtsreife und Zuchtreife

 

Die Geschlechtsreife tritt bei den kleinen Kaninchenrassen in der Regel mit 3 bis 4 Monaten, bei den mittleren Rassen mit 4 bis 5 und bei den größeren Rassen mit 7 bis 8 Monaten ein.
Allerdings sollte der Hobbyzüchter nicht bereits bei Eintritt der Geschlechtsreife seine Tiere zu Zucht verwenden. Dies sollte erst mit Eintritt in die Zuchtreife geschehen, bei kleinen Rassen mit etwa 6 Monaten, bei mittleren mit 7 Monaten und bei Großrassen mit etwa 8 Monaten. Die Kaninchen dürfen nur früher gedeckt werden, wenn die zur Zuchtreife nötige körperliche Entwicklung bereits erreicht ist.

 

Beeinflusst wird die Zuchtreife durch die Rasse, das Geschlecht, die Fütterungsgrundlage und eventuell den Geburtsmonat. Tiere aus Herbstwürfen sind in der Regel eher zuchttauglich als Tiere aus Frühjahrsgeburten. Bei Häsinnen tritt zudem die Geschlechtsreife zeitlich eher ein als bei männlichen Tieren. Bei weiblichen Zuchttieren sollte man auf ein breites und tiefes Becken Wert legen. Außerdem sollten sie mindestens acht gut ausgebildete Zitzen aufweisen.

 

 

 

Eisprung

 

Bei Kaninchen gibt es keinen strengen Aufnahmezyklus wie bei Rind, Pferd oder Schwein. So ist bei Häsinnen eine erfolgreiche Paarung eigentlich immer möglich. Eine Besonderheit bei den Häsinnen ist, dass der Eisprung erst durch den Deckakt ausgelöst wird.
Häsinnen bilden nach der Pubertät fortlaufend Eier. Die Ovulation (Eisprung) erfolgt etwa 10 Stunden nach dem Deckakt. Die eigentliche Befruchtung findet 2 bis 4 Stunden nach dem Eisprung statt. Erfolgt kein Eisprung, verkümmern die reifen Eier nach einer gewissen Zeit, während gleichzeitig neue Eier heranreifen.
Somit sind permanent reife Eier vorhanden, so dass zu jedem Zeitpunkt eine erfolgreiche Bedeckung möglich ist.
Der Eisprung kann aber auch durch andere Einflüsse ausgelöst werden.
Reitet z.B. eine andere Häsin bei der zuchtreifen Häsin auf, ist unter dem Einfluss des sich entwickelten Gelbkörpers im Zeitraum von 2 bis 3 Wochen keine Befruchtung mehr möglich. Dies wird auch als Scheinträchtigkeit bezeichnet.

 

 

 

Deckbereitschaft

 

Die Deckbereitschaft der Häsin nennt man Brunst oder Hitze. Werden die Rammler nicht in unmittelbarer Nähe zu den Häsinnen gehalten, kann die Paarungsbereitschaft nicht immer gleich erkannt werden. Es gibt aber einige Anzeichen und Verhaltensweisen, die relativ sicher auf die Hitze der Häsin schließen lassen. Auch ist bei der Hitze zu beobachten, dass die Hinterpartie angehoben wird. Wenn man das Tier gegen den Haarstrich streicht.
Oft zeigen hitzige Häsinnen auch ein unruhiges Verhalten, beginnen mit dem Nestbau oder rupfen Haare. Sie können auch knurren oder klagen. Oft signalisiert eine häufige Harnabgabe die Deckbereitschaft. Die Paarungswilligkeit einer Häsin hängt unter anderem von Jahreszeit, Witterung und vor allem von der richtigen vitaminreichen Ernährung ab. Bei Stallhaltung kann man auch im Spätherbst und im Winter durch eine Beleuchtungsdauer von 14 bis 16 Stunden die Paarungswilligkeit erhöhen.

 

Ist die Häsin deckbereit, so hebt sie kurz nach dem Aufsprung des Rammlers die Hinterpartie an bei gleichzeitigem Herunterdrücken des Brustkorbes in lang gestreckter Haltung. Macht die Häsin dagegen einen krummen Buckel, signalisiert dies häufig, dass sie im Moment nicht paarungswillig ist.
Oft kommt es jedoch vor, dass die Häsin so hitzig und nervös ist, dass sie vor Aufregung vor dem Rammler flüchtet und im Kreis herum rennt.

 

 

 

Paarung

 

Für die Paarung sollte man immer die Häsin zum Rammler bringen und niemals umgekehrt. Es kann sonst vorkommen dass die Häsin den Rammler in ihrer bekannten Umgebung wegbeißt und der Rammler dadurch unsicher wird. Rammler sind in ihrer gewohnten Umgebung stets deckfreudiger und nicht durch die Veränderung ihrer Umgebung abgelenkt. Außerdem wird die Häsin durch den Geruch im Rammlerkäfig stimuliert.
Verwendet man eine jungen Rammler, sollte man eine junge hitzige, ruhige und erfahrene Häsin geben. Paarungswillige Häsinnen erleichtern die Bedeckung durch leichtes Anheben des Becken. Bestehen Zweifel am Erfolg der Paarung, kann nachgedeckt werden. Dies sollte etwa 10 Stunden nach dem ersten Decktakt erfolgen, da zu diesem Zeitpunkt die Wahrscheinlichkeit der Befruchtung am höchsten ist (Eisprung).
Die eigentliche Paarung geht sehr schnell vonstatten. Der Rammler springt auf die Häsin auf und umklammert sie mit beiden Vorderläufe. Oft legt er seinen Kopf an den Hals der Häsin. Unter rhythmischen Bewegungen versucht der Rammler die Scheide der Häsin zu finden. Hat er die Scheide gefunden, fällt er mit einem Knurrlaut zur Seite. Oft verschließt der Rammler kurz nach erfolgtem Deckakt die Augen. Häufig verweilt er im engen Kontakt noch schräg auf der Häsin. Besonders junge Rammler stoßen nach dem ersten Deckakt auch einen kurzen Schrei aus. Ist die Häsin hitzig, dauert die Paarung oft nur wenige Sekunden. Der Züchter sollte bei dem Deckakt anwesend sein, um zu kontrollieren, ob die Paarung tatsächlich erfolgt.
Werden in einem Bestand mehrere Häsinnen gehalten, ist es ratsam sie nacheinander in kurzen Abständen dem Rammler zuzuführen. Dadurch werfen die Häsinnen auch in einem zeitlich eng begrenzten Rahmen.

 

Scheinträchtigkeit
Nicht jede Paarung ist erfolgreich. Rupft die Häsin sich z. B. 14 bis 17 Tage nach dem Deckakt büschelweise die Haare aus und sammelt Stroh, so ist sie scheinträchtig. Selten können auch die Zitzen an Umfang zunehmen. Die Scheinträchtigkeit dauert ca. 18 Tage. Eine erneute Paarung sollt nicht vor dem 18. Tag durchgeführt werden, da es sonst fast nie zur Trächtigkeit kommt.

 

Doppelträchtigkeit

 

Das Kaninchen besitzt eine doppelt angelegte Gebärmutter, während bei den meisten anderen Haustieren die Gebärmutterhörner weitgehend verschmolzen sind. Dies ist sicher auch ein Grund für die sehr hohe Reproduktionsleistung der Kaninchen. Im Zusammenhang mit der doppelt angelegten Gebärmutter muss auch die Erscheinung der Doppelträchtigkeit (Superfötation) gesehen werden.
Viele Hobbyzüchter bringen ihre Häsinnen 10 bis 14 Tage nach dem ersten Deckakt erneut zum Rammler. Das Verhalten der Häsin gegenüber dem Rammler soll zeigen, ob sie tragend ist oder nicht. Wenn sie tragend ist, lässt sie sich normalerweise nicht decken. Lässt sie in Ausnahmefällen den Deckakt trotzdem zu, kann dies auf der Besonderheit der doppelt angelegten Gebärmutter beruhen. Hierbei könnten dann theoretisch Junge von zwei in zeitlichem Abstand erfolgten Befruchtungen gleichzeitig ausgetragen werde.
Man geht davon aus, dass sich die Embryonen jeder Paarung in jeweils einem Uterus entwickeln. Die Geburten würden dann im Abstand der Befruchtungen erfolgen. Da die Doppelträchtigkeit aber äußerst selten auftritt, kann man seine Häsin ruhig 10 bis 14 Tage nach dem ersten Decktermin erneut zum Rammler bringen. Ist die Häsin dann paarungswillig, sollte man den Deckakt zulassen.

 

 

 

Trächtigkeit

 

12 bis 14 Tage nach dem Decken lässt sich durch vorsichtiges Betasten der hinteren Bauchpartie der Häsin feststellen, ob sie tragend ist. Eine Hand umfasst die Ohren und die Nackengegend der Häsin. Mit der anderen Hand tastet man vorsichtig den vorderen und seitlichen Teil der Bauchhöhle ab. Die Embryonen haben in dieser Zeit ungefähr die Größe eines Kotbällchens und sind perlschnurartig aufgereiht. Im hinteren Teil der Bauchhöhle befindet sich der Enddarm ebenfalls mit den perlschnurrartig aufgereihten Kotkügelchen. Die Gefahr, die Embryonen mit diesen zu verwechseln, ist aber bei einiger Übung kaum gegeben.
Eine Feststellung der Trächtigkeit ist auch durch die Beobachtung der Verhaltensänderungen möglich. So können sonst ruhige Tiere unruhig und temperamentvoll, bisher vitale Kaninchen träge und phlegmatisch werden. Nach dem Deckakt lässt of t die Fresslust für ein paar Tage nach, um dann wieder verstärkt einzusetzen.
Die durchschnittliche Trächtigkeitsdauer beträgt 31 Tage bei einer Variationsbreite von 30 bis 33 Tagen. In der Regel liegt man mit dem Wurftag richtig, wenn man zu dem Decktag 31 Tage hinzuzählt. In der 2. Hälfte der Trächtigkeit nimmt die Häsin an Bauchumfang und Gewicht zu. Tragende Häsinnen sollten nicht unnötig aus ihren Buchten herausgenommen werden. Prinzipiell ist es ratsam der Häsin gleich nach dem Decken durch den Rammler diejenige Bucht zuzuteilen, in der sie auch ihre Jungen wirft.

 

Wurfhitze
Wild- und auch Hauskaninchen zeigen eine sehr hohe Decklust bereits 1 bis 2 Tage nach dem Werfen. Dies bezeichnet man als "Wurfhitze". Beim Wildkaninchen erfolgt die Paarung meist während dieser Zeit. In größeren Kaninchenanlagen wird die Häsin in der Regel zwei Tage nach dem Werfen erneut gedeckt.

 

Etwa eine Woche vor dem Werfen sollte die geräumige und ruhige Bucht nochmals gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Das Zusammentragen von Nestmaterial zeigt bereits 1 bis 3 Tage vorher die Geburt an, bei manchen Häsinnen aber auch erst Stunden vor dem Wurf. Die Tiere rupfen Haare und polstern damit ihr Nest aus. Gleichzeitig werden durch das Rupfen der Haare auch die Zitzen freigelegt, damit die Jungtiere sie beim Säubern schnell finden. Das Rupfen der Haare kann aber auch erst unmittelbar nach der Geburt erfolgen.

 


 

 

Es kann jeder, der über einen Garten, ein Baumgrundstück oder ein sonstiges Stück Land verfügt, in die Kaninchen- und Hasenhaltung einsteigen. In ländlichen Gegenden ist dies ohne größere Probleme möglich.
Die tägliche Beschäftigung mit den Tieren führt gerade Kinder näher an die Natur und das Wesen Tier heran. Gerade das eigenverantwortliche Handeln und eine "Aufgabe haben", ist besonders wichtig. Somit kann die Kaninchenhaltung- oder Zucht für Alt und Jung eine sehr sinnvolle Freizeitbeschäftigung sein.

 

Vor der Anschaffung eines Tieres sollte man sich jedoch darüber im klaren sein, dass man die Verantwortung über Jahre hin zu tragen hat.

 

Folgendes sollten sie im voraus bedenken:

 

- Kann ich den Käfig bzw. Unterbringung an einem vor Sonne, Regen und Wind geschützten Platz aufstellen ?

 

- Kann ich mich täglich um meine Tiere kümmern ?

 

- Haben die Tiere bei mit immer genügend Auslauf ?

 

- Wer könnte meine Tiere versorgen, wenn ich nicht da bin ?

 

- Wo lagere ich den anfallenden Mist und das benötigte Zubehör zur Pflege ?

 

- Wie ist es um die Futtergrundlage bestellt, und welche Futtermittel stehen mir zur Verfügung (Siehe Seite DEUKA Hasen und Kaninchen) ?

 

- Wie möchte ich die gezüchteten Tiere verwenden ?

 

Auch rechtliches ist zu der Haltung zu beachten:

 

Auszug aus dem Tierschutzgesetz -

 

Gemäß Tierschutzgesetz muss jeder, der ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,

 

- "1. dass Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen,

 

- 2. er darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden,

 

- 3. er muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen."

 

Weiter heißt es:

 

- Ein warmblütiges Tier darf nur geschlachtet werden, wenn es vor Beginn des Blutentzugs betäubt worden ist."

 

Das Einhalten der gesetzlichen Vorschriften sollte für jeden verantwortungsbewussten Tierhalter selbstverständlich sein. Weiterhin sollte man sich beim zuständigen Bauamt erkundigen, ob und welche Bestimmungen bei der Errichtung eines Kaninchenstalls zu beachten sind, bevor man mit der Planung und dem Bau beginnt.

 

Abstammung

 

Unser heutiges Hauskaninchen stammt vom Wildkaninchen ab und unterscheidet sich in wesentlichen Merkmalen vom Feldhasen, Wildkaninchen leben zumeist in Sozialverbänden, in so genannten Kolonien zusammen.
Dennoch markieren sie ihr Revier durch Kothaufen bzw. durch das Verspritzen von Harn und verständigen sich untereinander durch Klopflaute. Vor allen Dingen männliche Tiere markieren ihr Revier auch mittels Duftstoffen der Kinndrüse.

 

Unterschiede von Hase und Kaninchen

 

 

 

Kaninchen

 

 

Hase

 

 

Lebensweise unterirdischer Bau freie Feldflur
Trächtigkeitsdauer 30 bis 32 Tage 40 bis 42 Tage
Fortpflanzung 6 bis 8 Würfe, ca 8 nackte und blinde Jungen ca. 3 bis 4 Würfe, ein oder mehrer Junge, die sehend und behaart geboren werden
Jungtierverhalten Nesthocker Nestflüchter
Sozialverhalten gesellig ungesellig
Fluchtverhalten Blume nach unten Blume nach oben

 

 

 

Das Tragen der Kaninchen

 

Mit vier Fingern fasst man das Rückenfell in Nähe des Genicks. Mit der anderen Hand stützt man das Hinterteil des Kaninchens und drückt das Tier an sich.

 

Koch Altmannstein Stahllhaltung Hasen und Kaninchen Tragen_1_50___30

 

 

 

Die Skeletur des Kaninchens

 

 

 

Koch Altmannstein Stahllhaltung Hasen und Kaninchen

 

 

 


Vor jeder Behandlung eines kranken Tieres sollte über die Erfolgsaussichten nachgedacht werden. Am sollte damit nicht so lange warten, bis die Krankheit sich auf die anderen Tiere eines Bestandes ausgedehnt hat. Prinzipiell gilt, dass nicht die Krankheit an sich zu behandeln ist, sondern deren Ursache.

 

Verabreichung von Medikamenten:

 

Medikamente für Kaninchen gibt es in verschiedenen Darreichungsformen:

 

- Die Verabreichung von Medikamenten über das Trinkwasser ist oft problemlos mittels der Tränkeflasche möglich.

 

- Feste Arzneimittel wie z.B. Tabletten sollten seitlich weit in Richtung der Zungenunterseite mit dem Finger eingeführt werden. Der Kopf sollte hierbei nicht zu stark nach oben überstreckt werden, da sich das Tier sonst leicht verschlucken kann.

 

- Sehr konzentrierte flüssige Arzneimittel, die nicht über das Trinkwasser verabreicht werden können, sollten mit einer Spritze mit aufgesetztem Gummischlauch in die Speiseröhre eingebracht werden.

 

Lassen Sie sich die Handgriffe von einem Tierarzt zeigen. Bezüglich der Dosierung und der Anwendungsdauer sollten die Hinweise auf dem Beipackzettel genau beachtet werden.

 

 

 

Seuchen

 

Beim Kaninchen gibt es zwei bedeutende Seuche, die auf Viren zurückzuführen sind. Sie werden von Tier zu Tier übertragen und haben eine sehr hohe Todesrate. Suchen treten in der Regel bei Hauskaninchen einer Region gleichzeitig auf. Die Viren können auch aus Wildkaninchensbeständen eingeschleppt werden.

 

 

 

Hämorrhagische Viruskrankheit (VHD)

 

Symptome: verkrustete Naseneingänge mit Blutungen in der Nase. Die Sterblichkeit ist hoch, es ist aber möglich zu impfen.

 

 

 

Myxomatose

 

Die Erstinfektion eines Bestandes erfolgt meist durch Übertragung von Wildkaninchen durch stechende und saugende Insekten. Die Myxomatose äußert sich durch weiche Anschwellungen an sämtlichen Körperöffnungen wie z.B. der Haut am Kopf und den Ohren, den Augen, der Scheide, dem Anus.
Die Tiere bekommen einen "Löwenkopf". Sie gehen meist nach 3 bis 5 Tagen ein. Eine Behandlung ist nicht möglich, nur eine vorbeugende Schutzimpfung des Bestandes.

 

 

 

Infektiöse Bestandserkrankungen

 

Ansteckender Schnupfen

 

Die Erreger des ansteckenden Schnupfens sind zumeist Bakterien (Pasteurellose). Der sehr enge Nasen-Rachen-Gang des Kaninchens begünstigt diese Krankheit ebenso wie schlechte Umweltbedingungen (z.B. staubige, ammoniakhaltige Luft, zu warme Ställe, zu hohe Bestandsdichte).
Deshalb sollten die Ställe nicht zu feucht und zugfrei sein. Die Tiere zeigen eitrigen Nasenausfluss, Niesen, Husten und haben Erkrankungen der Nebenhöhlen. Weiterhin äußert sich die Krankheit durch nassen Kehlgang, eitrige Lidbindehautentzündung, Abmagerung, Gleichgewichtsstörungen und Milchdrüseninfektion.
Oft wird auch das Mittelohr befallen, so dass die Tiere ihren Kopf schief halten. Häufig schwellen auch die Leber und die Milz an.
Nach Übergreifen des Erregers auf Lunge, Gehirn, Innenohr und Generalisation auf den ganzen Körper tritt der Tod innerhalb weniger Tage ein. Eine Behandlung ist eigentlich nicht möglich, nur eine Vorbeugung über gutes Stallklima und eine Zuchtauslese, damit der Nasen-Rachen-Gang möglichst breit ist. Anfällige Häsinnen oder Tiere mit engen Nasenhöhlen sollten von der Zucht ausgeschlossen werden.

 

 

 

Magen - Darm - Erkrankungen

 

Akute Dysenterie

 

Die akute Dysenterie bzw. mukoide Entertitis ist eine so genannte Faktorenkrankheit, d.h. bei ihrer Entstehung spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Die Krankheit äußert sich in der Regel durch heftigen Durchfall, Benommenheit, kurzen Krankheitsverlauf von 1 bis 2 Tagen und eine hohe Sterblichkeit.
Besonders betroffen sind Jungtiere nach dem Absetzen. Die Tiere sterben relativ schnell infolge Wassermangels, durch Elektroytverlust und die Giftbildung coliformen Keime.

 

 

 

Darm - und Leberkokzidiose

 

Leber - und Darmkokzidiosen des Kaninchens sind durch einzellige Parasiten verursachte Krankheiten. Unter den insgesamt neun verschiedenen beim Kaninchen vorkommenden Kokzidien-Arten sind die im Darm lebenden Eimeria-Arten besonders krankmachen.
Die Erreger sind streng wirtspezifisch und gegen nicht auf andere Tierarten über. Sie sind aber so weit verbreitet, dass in jeder Kaninchenhaltung mit einem Kokzidienbefall gerechnet werden muss.
Zu einer starken Vermehrung der Erreger und damit zum Krankheitsdurchbruch kommt es vor allem nach einer Störung der Wechselbeziehung der im Darm lebenden Mikroorganismen, ausgelöst durch Stressfaktoren plötzliche Stalltemperaturunterschiede, hohe Feuchtigkeit im Stall, Beunruhigung, Absetzvorgang oder Transport zugekaufter Tiere.

 

Die mit dem Kot ausgeschiedenen Dauerformen der Kokzidien, die Oozysten, reifen bei hoher Feuchtigkeit innerhalb von 2 bis 4 Tagen aus und sind dann wieder infektionstüchtig. Die Gefahr, dass das Tier wieder mit seinem eigenen Kot in Berührung kommt, kann durch die Haltung auf Holzrosten vermieden bzw. reduziert werden. Die Einstreu sollte unbedingt trocken gehalten werden. Auch regelmäßige Kotentfernung vor Ausreifung der Oozysten in der Außenwelt verringert die Infektionsgefahr.

 

Die reifen Oozysten werden über das Wasser, das Futter und die Einstreu wieder von den Kaninchen aufgenommen. Fällt also das Futter aus den Raufen auf dem Boden, kann es mit Oozysten verschmutzt werden, die wieder in das Tier gelangen.
Werden viele Tiere auf engerem Raum gehalten, kann die Krankheit leichter ausbrechen. Die Tiere magern häufig ab, zeigen Fressunlust, haben mitunter einen aufgeblähten Leib und zeigen Durchfallerscheinungen, Verstopfungen oder struppiges Fell. Die Darmkokzidiose führt dann zu Durchfall und schließlich zum Tod der Tiere. Hiervon sind Jungtiere im Alter von 4 bis 8 Wochen besonders betroffen.

 

Von der Leberkokzidiose (Gallengangkokzidiose) werden meist Tiere ab der 8. bis 9. Lebenswoche betroffen. Der Kot ist sehr hart und trocken. Oft wird auch klarer, durchsichtiger Schleim aus dem Anus ausgeschieden. Durch eine parasitologische Untersuchung können die Oozysten im Kot- und im Darmabstrich bzw. in den Gallengängen nachgewiesen werden.
Zur Behandlung eignen sich entsprechend tierärztlicher Anweisungen Sulfonamidpräparate, die zweimal drei Tage lang mit zweitägiger Unterbrechung verabreicht werden. Zur Vorbeugung sind so genannte Kokziostatika als Futterzusätze in Kaninchenfertigfuttermischungen zu beziehen. Um eine Rückstandsbildung auszuschließen, ist fünf Tage vor der Schlachtung die Umstellung auf kokziostatikafreies Futter vorgeschrieben.

 

 

 

Außenparasiten

 

Bei den Außenparasiten sind vor allen Dingen Milben, Läuse, Flöhe und auch vereinzelt Zecken die Auslöser von Hautkrankheiten.

 

Ohrenräude

 

In den Ohrmuscheln bilden sich blätterartige Borken. Meist wird dann der Kopf zu einer Seite gelegt.

 

Kopf- oder Hauträude

 

Diese Krankheit wird oft durch Ratten oder Mäuse in den Bestand eingeschleppt. Symptome sind zuerst Haarausfall und dann am ganzen Körper Schuppenbildung. Die Krankheit entsteht zumeist an den Lippen und an den Augen. Eine Bekämpfung sollte in Absprache mit dem Tierarzt erfolgen. Eine gründliche Stallreinigung ist unumgänglich.

 

Kreislaufversagen

 

Hitzestau

 

Wenn ein Kaninchen im Sommer der prallen Mittagshitze ausgesetzt ist, entsteht ein Wärmestau in seinem Körper. Der Körper versucht Wärme vom Körperinneren an die Außenflächen zu transportieren. Dies zeigt sich daran, dass die Ohren sehr stark durchblutet werden und eine rötlich-blaue Färbung aufweisen. Zudem hecheln die Tiere und wirken benommen. Die Tiere sollten sofort in den Schatten gebracht und die Ohren zur Abkühlung in kaltes Wasser getaucht werden. Auch eine erhöhte Luftbewegung zur Abkühlung ist zu empfehlen.

 

 

 

Trächtigkeitsstress und Milchfieber

 

Ohne ersichtlichen Grund sterben einzelne Häsinnen 4 bis 5 Tage vor der Geburt oder 10 bis 15 Tage nach dem Werfen der Jungtiere. Es handelt sich hierbei um Trächtigkeitsstress, eine Kreislaufkrankheit, die sich kurz vor dem Tod durch Benommenheit äußert. Ursache ist ein Elektrolytverlust und eine Störung des Glukosestoffwechsels 4 bis 5 Tage vor dem Wurftermin. Wird dies durch den Kaninchenhalter rechtzeitig erkannt, kann mittels einer Elektrolyt-Glukose-Injektion (etwa 5 ml/kg Körpergewicht) eingegriffen werden. Als Vorbeugemaßnahmen sollte nicht zu energiereiches Futter verwendet werden.
Milchfieber äußert sich durch Streckkrämpfe des Körpers bei einer gleichzeitig bläulichen Verfärbung der Haut und der Ohren. Ursache ist ein zu hoher Kalziumverlust infolge der Milchgabe. Zur akuten Behandlung kann eine rasche Kalzium-Injektion dienen, zur Vorbeugung sollten Salzlecksteine angeboten werden.

 

Milchdrüsenentzündung

 

Die Zitzen der säugenden oder abgesetzten Häsin sind sehr hart und vergrößert. Es bilden sich Abszesse, aus denen Eiter austritt. Ursache sind Bakterien (Pasteurellen, Staphylokokken, Streptokokken und Escherichia coli), die bei unsauberen Käfigböden in die Zitzen eindringen. Gefördert wird dies noch durch kleinste Bissverletzungen der Zitzen durch die Jungtiere. Eine Behandlung mit Antibiotika kann Abhilfe schaffen.

 


 

 


Kaninchenkrankheiten sind zumeist Faktorenkrankheiten, das heißt, mehrere ungünstige Eigenschaften rufen gemeinsam eine Krankheit hervor. Es gilt also, den Tieren möglichst optimale Bedingungen zu bieten, damit die Gefahr einer Erkrankung gering gehalten wird.

 

Zur Vorsorge

 

Zuerst ist hier an die Stallausrichtung und die Gestaltung des einzelnen Stalles zu denken. Durch die optimale Ausrichtung des Stalles können schädliche Witterungseinflüsse wie pralle Sonne, Schnee, Wind und Zugluft im Käfig vermieden werden. Der Käfig selbst sollte hell, gut belüftet und trocken sein und windgeschützte Ecken aufweisen, in die sich die Tiere zurückziehen können. Eine nicht sachgemäße Haltung und Fütterung führt in Verbindung mit Zeiten besonderer Anfälligkeit der Tiere (Z.B. Tragzeit, Futterumstellung, Klimaschwankungen, Haarwechsel) häufig zum Ausbrechen von Krankheiten.

 

Zur Vorbeugung von Krankheiten sollten die Tiere gut ernährt und die Käfige häufig gemistet und trocken gehalten werden.

 

Verfügt man in den Käfigen über mehrere einsetzbare Böden, haben die Ersatzböden dann jeweils genug Zeit zum Austrocknen. Sie sollten am besten den UV-Strahlen der Sonne ausgesetzt werden, die viele Krankheitserreger und auch ihre Dauerformen abtöten. Durch die Austrocknung der Käfige wird ferner verhindert, dass die Kaninchen in einen schwül-warmen Stall zurückgesetzt werden, der die empfindlichen Atemwege der Tiere stark beeinträchtigt.

 

Hygienemaßnahmen

 

Beim Reinigen werden zunächst Kot und Einstreu entfernt. Danach wird der Käfig mit Wasser und milden Zusätzen gereinigt. Hierbei ist zu beachten, dass anschließend der Käfig vollständig austrocknen muss. Stehen nicht mehrere einsetzbare Böden für die einzelnen Buchten zur Verfügung, sollte auf eine Nassreinigung verzichtet und der Käfig durch Ausflammen desinfiziert werden.
Allerdings muss darauf geachtete werden, dass die Holzteile nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, am besten durch ständige schnelle Hin- und Herbewegungen der Flamme. Die heiße Flamme über 120 Grad C tötet sämtliche Keime, Parasiten und auch deren Dauerformen ab.

 

Durch ein sorgsames und gekonntes Abflammen kann der Hobbyhalter in der Regel auf chemische Desinfektionsmittel verzichten. Nach Gebrauch sollten auch die Wurfkästen und alle Geräte wie das Futtergeschirr gereinigt und desinfiziert werden. Auch diese Utensilien sollten genügend Zeit zum Aus- und Abtrocknen haben. Der Sodazusatz sollte etwa 5 % betragen.
Werden chem ische Desinfektionsmittel eingesetzt, sollten diese von der Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG) geprüft sein und den entsprechenden Stempel aufweisen. Bakterien, Pilze und Viren bekämpft man am besten mit Aldehyden, Phenolen und Kresolen, die bei einer 2 bis 4 &igen Lösung etwa 4 Stunden einwirken sollten.

 

Als wirksam gegen Parasiten, Kokziden, Milben und Zecken haben sich organische Lösungsmitel wie Chloroform, Schwefelwasserstoff und chlorierte Kohlenwasserstoffe in einer etwa 5 %igen Lösung mit einer Einwirkzeit von etwa 2 Stunden bewährt. zu bedenken ist hierbei, dass die chemischen Desinfektionsmittel nicht sofort im Anschluss an eine Nassreinigung ausgebracht werden dürfen, da sie sich sonst mit dem im Holz noch vorhandenen Wasser verdünnen, Eine vorherige Austrocknung der Holzkäfige ist deshalb ratsam.

 

Zu einer ordungsgemäßen Stallhygiene gehört auch der Schutz des Futters vor Schadnagern, wie z.B. Mäusen und Ratten. Diese Nager können nicht nur Krankheiten übertragen, sondern auch das Futter verwüsten und durch ihren Kot und Harn verunreinigen. Zur Vorbeugung empfiehlt es sich das Fertigfutter bzw. Getreide in einer Blech- oder Plastiktonne mit einem verschließbaren Deckel zu lagern. Dadurch wird es gleichzeitig vor Nässe und Feuchtigkeit geschützt. Gewarnt werden muss vor der Verfütterung von schimmligem Futter. Übrig gebliebene Grünfutterreste sollten möglichst unverzüglich aus dem Käfig entfernt werden. Auch Trinkflaschen sind möglichst oft von innen mit einer Flaschenbürste zu reinigen. Oft sind sie Sonneneinstrahlung ausgesetzt, wodurch sich Algen und Bakterien relativ schnell vermehren.

 

Fremde Kaninchenhalter bringen über ihre Kleidung häufig ihre stallspezifischen Keime in die besuchte Anlage mit. Deshalb sollten für Besucher ein eigener Mantel und Schuhe zur Verfügung stehen. Außerdem sollten Tierhalter nicht unmittelbar nach dem besuch einer anderen Anlage die eigenen Käfige betreuen. Prinzipiell ist es ratsam für die Versorgung der eigenen Kaninchen spezielle Stallkleidung parat zu haben, die nur hierfür genutzt wird.

 

Bei der Gehege- und Freilandhaltung oder bei Ausläufen sollte das Erdreich von Zeit zu Zeit komplett abgetragen werden, da eine Entseuchung des Bodens nicht möglich ist. Wird mit Rindenmulch o.ä. gearbeitet, so ist dieser nach ca. 3 - 4 Wochen vollständig abzutragen und durch eine neue Schicht zu ersetzen.

 

Quarantäne

 

Die Kaninchen eines Bestandes bilden oftmals spezifische Krankheitskeime aus, gegen die sie resistent werden. Dies nennt man eine stallspezifische Immunität.
Zugekaufte Tiere haben diese stallspezifische Immunität nicht und sind deshalb in der ersten Zeit besonders anfällig und können erkranken. Schon aus diesem Grund sollte von Zukäufen möglichst abgesehen werden. Neuankömmlinge tragen oft ein für ihren Herkunftsbestand typisches Erregerreservoir in sich, welches dann entweder bei diesen Tieren durch den Stress der neuen Umgebung zum Ausbruch der Krankheit führt oder aber den eigenen Bestand schädigt.

 

 

 

  • - Neuankömmlinge sollte man prinzipiell in Einzelställen für etwa 3 bis 4 Wochen von dem eigenen Bestand isoliert in Quarantäne halten.
    Auch der Tierhalter sollte sich gründlich die Hände waschen und einen anderen Kittel anziehen, bevor er Tiere in Quarantäne betreut.
  • - Prinzipiell sollten immer erst die eigenen und danach die Quarantänetiere versorgt werden, da sonst die spezifischen Erreger der Quarantäre auf den eigenen Bestand übertragen werden. Diese Tiere sollten auch eigenes Futtergeschirr und Zubehör haben.
  • - Auch von Ausstellungen zurückgebrachte Tiere sollte man 3 bis 4 Wochen in Quarantäne halten.

 

 

Symptome erkennen

 

Fell

 

Das Fell des gesunde Kaninchens liegt flach an der Haut auf und ist zumeist glänzend. Kahlstellen zeigt es nicht. Frierende Kaninchen stellen ihr Fell ab. Kranke Tiere dagegen haben ein matteres, abgestelltes, unterhalb der Nase ein nasses oder im Afterbereich ein durch Kot verschmiertes Fell. Besonders den Nasenbereich und den Afterbereich gilt es zu beobachten.

 

Haut

 

Die Haut des gesunden Kaninchens ist elastisch und gibt leicht nach. Wenn die haut ausgetrocknet ist, geht die abgehobene Hautfalte sehr langsam in ihre ursprüngliche Form zurück. Häufig ist dies bei einer nicht ausreichenden Wasserversorgung der Fall.

 

Verdauung

 

Der Bauch des Kaninchens ist meist rundlich und nicht aufgetrieben. Die Flanken sind nicht eingefallen. Tritt Durchfall auf, zeigt der Kot nicht mehr die übliche Kugelform. Verdauungsstörungen liegen auch dann vor, wenn der Kot perlschnurartig aufgereiht ausgeschieden wird. Dies ist oft bei Raufuttermangel die Folge.

 

Zähne

 

Treten überlange Zähne auf, sind diese Tiere von der Zucht auszuschließen.

 

Augen

 

Die Augen des Kaninchens sind sehr anteilnehmend und wandern jeder Handbewegung des Halters hinterher. Tränende Augen und ein trüber Blick sind oft Krankheitszeichen.

 

Nase

 

Die Nase des gesunden Kaninchens ist zumeist trocken; während der sehr warmen Jahreszeit kann die Nase aber auch nass sein, da das Kaninchen sich über das Trinkwasser etwas Abkühlung verschaffen möchte. Beim gesunden Kaninchen bewegen sich die Nasenflügel relativ gleichmäßig und beim Hineinstellen eines fremden Gegenstandes wird dieser sofort beschnuppert. Kranke Kaninchen haben dagegen Nasenausfluss, der die Nasenöffnungen binnen kürzester zeit verkrustet.

 

Ohren

 

Gesunde Kaninchen reagieren auf sämtliche Geräusche in ihrer Umgebung mit ihren Ohren, die sie dem jeweiligen Geräuschverursacher zudrehen. Die Ohrmuscheln müssen gut durchblutet und sauber sein. Gipsähnlicher, schuppiger Belag deutet auf Milbenbefall hin. Hinzu gesellt sich oft ein Schiefhalten des Kopfes, ein häufiges Schütteln der Ohren und ein häufiges Putzen des befallenen Ohres durch die Vorderläufe.

 

- Werden geschlechtsreife Tiere noch zusammengehalten, treten häufig zuerst Bisswunden an den Ohren auf, die nicht mit Milbenbefall verwechselt werden dürfen. Bissverletzungen zeigen sich dadurch, dass sie auch am äußeren Rand des Ohres zu sehen sind, während Milben nur im Innenbereich des Ohres anzutreffen sind -

 

Atmung

 

Atmen die Tiere lange und rasselnd ein und sind sie bereits abgemagert, kommt eigentlich jede Hilfe zu spät. Die Atmung ist sehr beschleunigt und die Öffnungen der Nase werden oft weit aufgerissen. Diese Tiere sollten von ihre Qualen erlöst werden.

 

Verhalten

 

Kranke Tiere zeigen beim Herausnehmen keine Fluchtreaktion, während gesunde Tiere sich zumeist dem Griff des Halters zu entzeihen versuchen.

 

Appetit

 

Gesunde Kaninchen erkennt man auch an ihrem Appetit. Nach Befüllen des Futtertroges kommen diese nach einer kurzen Zeit vorsichtig an den Futtertrog in und inspizieren dessen Inhalt. Gesunde Jungtiere können die Fütterungszeit kaum abwarten und springen dem Halter erwartungsfroh entgegen. Kranke Tiere dagegen beachten das Futter kaum und sitzen eher trauernd in ihrem Käfig.

 

 

 


Ist die Haltung von Kaninchen in Freigehegen geplant, sollten diese stabil errichtet werden. Die seitlichen Begrenzungen müssen aus verzinktem Maschendraht bestehen, wobei die Maschengröße so zu wählen ist, dass weder erwachsene noch Jungtiere aus dem Gehege krabbeln können. Deshalb sollte der untere Teil der Abgrenzungen zusätzlich mit einem sehr engmaschigen Geflecht umspannt werden. Bei der Höhe des Freigeheges ist darauf zu achten, dass der Tierbetreuer zur Verrichtung der täglichen Arbeit problemlos aufrecht stehen kann.Koch Altmannstein Stahllhaltung Hasen und Kaninchen

 

Da geschlechtsreife weibliche Tiere dazu neigen wie ihre Wildgenossen zum Setzen der Jungtiere Erdröhren anzulegen, muss auch die Bodenfläche mit verzinktem Maschendraht in etwa 50 bis 60 cm Tiefe so ausgelegt werden, dass der unterirdische Maschendraht die äußere Umrandung vollständig erreicht und hier keine Fluchtmöglichkeiten gegeben sind.
Zum Schutz von Greifvögeln (z.B. Habicht) und Raubtieren (z.B. Marder oder Katzen) muss auf eine vollständige Dachabdeckung geachtet werden, die auch schwerere Schneebelastungen im Winter oder von Bäumen herunterfallende Äste problemlos aushält. Die Gehege müssen mit Hütten, die vor Regen, Schnee und Wind schützen, ausgestattet sein.
In diese setzen Kaninchen oft ihre Jungen. Der Eingang zu den Schutzhütten sollte schnell verschließbar und das Dach sollte zur besseren täglichen Tierbetreuung und Beobachtung aufklappbar sein.

 

Bei Gruppenhaltung in einem Freigehege sollten jeder Tier mindestens 2 qm Bodenfläche zur Verfügung stehen. Ingesamt soll eine Gruppe wegen der Gefahr der Krankheitsübertragung nicht mehr als 4 bis 5 Tiere umfassen, für die ein Freigehege von 8 - 10 qm Fläche ausreicht.

 

Diesen Angaben sind natürlich nach oben hin keine Grenzen gesetzt.

 

 

 

Koch Altmannstein Stahllhaltung Hasen und Kaninchen

 

Im Gehege sollte den Tieren wie bei der Käfighaltung das Trinkwasser in Flaschen oder über Nippeltränken angeboten werden, da Schalentränken auf dem Boden mit Kot und Futterresten verunreinigt werden und das Wasser schnell verdirbt. Der Futterautomat sollte so angebracht werden, dass er von außen befüllbar ist.

 

Durch die Ausscheidungen der Kaninchen kann der Boden mit Krankheitserregern verseucht werden. um einem zu großen Krankheitsdruck vorzubeugen, bietet sich Rindenmulch als Einstreu an. Rindenmulch kann von Zeit zu Zeit aus dem Freigehege entfernt werden und nimmt im Gegensatz zum Stroh die Feuchtigkeit des Regens nicht so sehr auf.
Das Freigehege sollte mit einem dach als Schutz vor Sonne und Regen versehen werden. Wird der Boden nicht mit Einstreu bedeckt, sollte er zumindest trocken und sandig sein. Ein lehmiger Boden ist ungünstig. Befinden sich Obstbäume im Freigehege, sollten die Stämme mit einem Drahtgeflecht vor Verbiss geschützt werden.

 

Sowohl bei der Gehegehaltung im Freien als auch in überdachten Räumen kann der Infektionsgefahr durch den eigenen Kot dadurch vorgebeugt werden, dass ein Bodengitter konstruiert wird, das aus Holzlatten mit etwa 3 cm Breite und 1,2 bis 1,6 cm Spaltenbreite besteht. Dieses Holzgeflecht, das den gesamten Boden des Geheges bedeckt, wird auf Holzbalken etwa 10 cm über dem Boden befestigt. Die Holzbalken unterhalb des Bodengitters sollten an allen Seiten um 10 cm nach innen versetzt werden, so dass sich an den Rändern keine Kotecken bilden können. Der Abstand zwischen den Holzbalken sollte 15 cm nicht überschreiten, damit das Bodengitter stabil genug zum Betreten ist.
Der Kot fällt dann durch die einzelnen Holzspalten und ist so für das Tier nicht erreichbar.

 

In regelmäßigen Abständen können die Tiere aus dem Gehege genommen, das Holzgeflecht, entfernt und das Gehege gut gereinigt werden. Verwendet man kein Holzgeflecht, sondern Rindenmulch, muss man diesen von Zeit zu Zeit entfernen und die Bodenfläche z.B. mit Branntkalk desinfizieren. In den regenreichen Monaten ist dies häufiger erforderlich.

 

Ideal kombinieren lassen sich Stall- und Auslaufhaltung durch ein versetzbares Gehege. In diesem können die Tiere während der Vegetationsperiode Grünflächen beweiden. Ein versetzbares Gehege lässt sich aus einem Latten- oder Metallrahmen herstellen.

 

- Die Grundfläche sollte etwa 130 x 80 cm, die Höhe 80 cm betragen

 

- Der Rahmen wird mit einem engmaschigen Drahtgeflecht bespannt
- erhältlich bei Fa. Zwickl, Altmannstein-

 

- Die Oberseite muss abnehmbar oder mit einer Klappe versehen sein

 

- Über einem Teil des Geheges wird ein leichtes Dach, etwa aus Kunststoff oder
Holz, zum Schutz vor Sonne und Regen angebracht

 

Auch hier ist von der Größe nach oben keine Grenze gesetzt.

 

 

 

Das Gehege ist in Abhängigkeit der Tierzahl täglich oder mehrmals täglich zu versetzten, so dass die Tiere immer eine frische Grasnarbe zum Abfressen vorfinden. Es muss nicht nur mit Tränkenflaschen, sondern auch mit Heuhaufen versehen werden. Diese sollten sich unterhalb der Überdachung befinden, da sonst das angebotene Heu bei Regen nass wird.
Zusätzlich sollte eine Käfigecke beiderseits etwa 40 cm breit mit vom Boden bis zum Dach durchgehenden Brettern von außen verkleidet werden, damit sich die Tiere bei Zugluft dorthin zurückziehen können.

 

Die Tiere lernen sehr schnell das Gras durch den Draht zu fressen. Als lebendige "Mähmaschinen" halten Kaninchen so eine Wiese kurz. Das Gras sollte allerdings nicht zu hoch und noch nicht zu verholzt sein.
Ideal ist frisches, junges Gras in Kombination mit Heu. Wichtig ist, dass weder das Gras noch z.B. Obstbäume auf einer Streuobstwiese mit Pflanzenschutzmitteln behandelt wurden. Ist das Gras der Wiese schon etwas älter, sollten auch kleinere Mengen energiereiches Futter zugeführt werden.

 

 

 


 

 


Das Kaninchen lebt, wie jedes andere Lebewesen, nicht von dem was es frisst, sonder von dem, was es verdaut. Eine richtige Fütterung speziell auch die Bedürfnisse und anatomischen Besonderheiten des Kaninchens zugeschnitten ist Voraussetzung für vitale, kräftige Tiere und einen gesunden Nachwuchs.

 

 

 

Das Kaninchen gehört zu den Tieren mit einhöhligem Magen. Durch das große Volumen des Magen-Darm-Kanals kann es große Futtermengen aufnehmen. Insbesondere der Blinddarm ist sehr stark ausgebildet. Auf ihn entfallen etwa 40 % des gesamten Fassungsvermögens der Verdauungsorgane.
Ähnlich den Wiederkäuern benötigt das Kaninchen für eine geregelte Verdauung einen gewissen Anteil an Struktur (Rohfaser) in der Nahrung. Zum Aufschluss der Rohfaser bedient sich das Kaninchen der Bakterien des Blinddarms. Diese haben eine ähnliche Funktion wie die Pansenbakterien beim Wiederkäuer. Der Blinddarm dient dem Kaninchen als Gärkammer.

 

 

 

Eine Besonderheit im Futteraufnahmeverhalten ist die Angewohnheit des Kaninchens einen Teil seines eigenen Kotes wieder zu verzehren. Der aufgenommene Kot unterscheidet sich vom normalen Kot durch seine weichere Konsistenz. Als ein Grund für die Wiederaufnahme des Weichkotes kann dieser Anreicherung mit B-Vitaminen angesehen werden.
Ein weiterer Grund für die Blinddarmkotaufnahme ist das weitgehende Fehlen von Muskulatur im Kaninchenmagen: Der Weitertransport der Nahrung kann nur durch neu aufgenommene Futterstoffe erfolgen. Daher nimmt das Kaninchen seine tägliche Futtermenge in 70 bis 80 Einzelportionen auf.
In Zeiten ohne Nahrungsanfall hat der Blinddarmkot für den Weitertransport des Futters zu sorgen. Der Weichkot wird direkt vom After aufgenommen, so dass auch die Haltung auf Rosten die Koprophagie oder Coecotrophie (=Wiederaufnahme des Blinddarmkotes) nicht behindert.
Ein weiterer Vorteil der Koprophagie ist in der doppelten Darmpassage zu sehen, die einen besseren Aufschluss der Nährstoffe und damit eine günstigere Ausnutzung ermöglicht. Außerdem kann das im Weichkot enthaltene hochwertige Bakterienportein genutzt werden.

 

Das Kaninchen verfügt über einen relativ großen Magen, der etwa 35 % des Aufnahmevermögens des gesamten Verdauungsapparates ausmacht. Dadurch kann es täglich bis zu 60 % seines eigenen Körpergewichtes an Grünfutter aufnehmen. Der verhältnismäßig große Magen erlaubt dem Kaninchen einen geringeren Nährstoffgehalt im Futter durch eine entsprechend großere Futtermenge auszugleichen.
Hinzu kommt, dass schlecht verdauliche Futtermittel den Darm relativ schnell passieren und so Platz machen für eine erneute Futteraufnahme.

 

Bei der Vorverdauung im Dünndarm entstehen aus dem Nahrungsbrei größere und kleinere Partikel, die dort relativ schnell von den Bakterien vergoren werden können. Zudem erzeugen die Bakterien im Blinddarm ein Enzym (Zellulase), das die Verdaulichkeit der Rohfaser verbessert. Größere und damit schlechter durch die Bakterien verwertbare Nahrungspartikel gelangen direkt in den Dickdarm, wo sie zu den bekannten Hartkotballen geformt werden. Diese enthalten den unverdaulichen Teil der aufgenommenen Nahrung.

 

Bereits 3 bis 4 Stunden nach der Nahrungsaufnahme können die ersten unverdaulichen Anteile des Futters wieder ausgeschieden werden. Die in den Blinddarm gelangten kleineren Nahrungspartikel verbleiben dort für etwa 12 Stunden. Vorwiegend in den Abendstunden gelangt dieser Blinddarminhalt, der hauptsächlich aus Bakterien, Eiweißen und aufgenommenen Nahrungsmittel besteht, in den Dickdarm und wird von dort zum After weitertransportiert, von wo er direkt von dem Kaninchen wieder aufgenommen wird.
Mit steigendem Rohfasergehalt einer Futterration erhöht sich die Aufnahme des Weichkotes. wird dagegen auf die Ernährung des Kaninchens genau abgestimmtes Mischfutter in ausreichender Menge verabreicht, wird weniger Weichkot wieder aufgenommen, da der Nahrungsbedarf des Kaninchens durch das Fertigfutter abgedeckt ist. Durch die Wiederaufnahme des Weichkotes können Wildkaninchen Zeiten von Futter- oder Wassermangel überstehen.

 

 

 


 

 

 

 

Einzelbuchten können auch in Etagen oder versetzt in Reihe angeordnet werden. Plant man nur den Bau einer einzelnen Bucht, sollte sie so groß sein, dass man sie mit einer Trennwand unterteilen kann. Der Boden dieser Einzelbucht sollte min. 50 cm Abstand vom Erdboden haben, damit sich darunter kein Ungeziefer einnisten kann und auch die Tierbetreuung erleichtert wird.

 

Wird ein geschlossener Käfigboden mit Einstreu wie z.B. Stroh versehen, sollte er wasserundurchlässig sein und auch ein leichtes Gefälle von etwa 2 % nach hinten haben , damit der Urin gut abfließen kann. Hierzu ist wiederum ein kleiner Schlitz von etwa 1 cm Breite in der Rückwand erforderlich. Der Boden der Bucht sollte etwa 15 cm über die Rückfront hinausragen und mit einer Auffangrinne versehen werden. Hierdurch kann der Urin bzw. das anfallende Schmutzwasser bei der Einigung leicht in einem Eimer aufgefangen werden. Oft wird in der Rückwand auch eine Klappe zur besseren Entmistung installiert.

 

 

 

Stallansicht von hinten:

 

 

 

Klappe zum Misten

 

Rinne für Urinablauf

Auffangbehälter

 

 

 

 

 

 

 

Plant man dagegen eine Bucht mit Teilspalten- bzw. Vollspaltenboden, benötigt man unter dem Käfigboden Kotschubladen, die den herunterfallenden Kot und Urin auffangen. Diese Kotschubladen bestehen aus nichtrostendem Blech oder Plastik. Auch Kunststoffwannen bzw. mit Silofarbe bestrichene Holzwannen können eingesetzt werden. Werden Kotwannen gekauft, dann sollten diese nach unten hin konisch zulaufen.

 


Haben die Wannen eine ausreichende Höhe, kann man in diesen Wannen eine zweite kleinere Wanne umgedreht hineinstellen, so dass Kot und Urin getrennt anfallen. Den Urin kann man mittels Torfmull binden, damit die Entstehung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff weitgehend unterbleibt.

 

Die Haltung von Kaninchen auf Teilrosten hat sich bewährt, da der Arbeitsaufwand dadurch um einiges verringert wird. Der Käfigoden wird neben dem Rost mit einem breiteren Brett versehen, auf dem die Tiere bequem ruhen können. Allerdings sollte der Lattenrostteil des Käfigbodens aus Hartholz bestehen. Ein trapezförmiger Querschnitt der Roste gewährleistet, dass Kot und Haare nicht am unteren Teil der Spalten hängen bleiben. Die Lattenbreite sollte min. 3 cm betragen, damit die Tiere noch einen guten Tritt haben. In Abhängigkeit der Tiergröße sollte der Lattenabstand keinesfalls größer als 12 bis 16 mm gewählt werden. Sowohl das Ruhebrett als auch die Latten sollen an der Vorder- und Rückseite wie auch an der seitlichen Begrenzung ein wenig abstehen, damit der Kot an diesen Stellen von den Tieren selbst durchgetreten wird und hier keine Kotecken entstehen.

 

Die günstigste Lösung bei der Bodengestaltung dürfte für den Selbstversorger eine Kombination aus Ruhebrett und Spaltenboden sein. Hierbei wird im vorderen Teil ein Spaltenbereich, in der Mitte das eigentliche Ruhebrett und nach hinten wieder ein Spaltenteil eingeplant.
Der meiste Kot fällt bei der Nahrungsaufnahme an. Werden Heuraufe und Futterbehälter von außen an der Buchtentür angebracht, fällt dieser Kot gleich durch die vorne angebrachten Spalten nach unten in die Kotwanne.

 

Denkbar ist aber auch, dass man lediglich den hinteren Teil des Käfigs mit Spalten versieht. Der Käfigboden würde dann zu etwa 2/3 aus dem Ruhebrett und zu 1/3 aus Spalten bestehen.

 

Damit die Tiere dann auch wirklich den hinteren Teil für den Kot- und Urinabsatz benutzen, bedient man sich eines kleinen Tricks:

 

Bei Eingewöhnung in den Käfig erhalten die Kaninchen zuerst eine größere Spaltenfläche im hinteren Teil der Bucht. Der vordere Teil Käfigbodens wird nur mit einem schmalen Brett und nicht mit dem eigentlich größeren Ruhebrett in Buchtenbreite ausgelegt, wodurch die Tiere zuerst nur relativ wenig durchgehenden Boden erhalten. Die Kaninchen werden dann dafür sorgen, dass diese relativ kleine Ruhebrett nicht noch zusätzlich mit Kot und Harn verschmutzt wird. Nach wenigen Tagen werden die Tiere dieses Ruhebrett sauber halten. Dann kann man ein weiteres Brett im Anschluss an das Ruhebrett nach hinten auf den Spaltenboden legen. Das Kaninchen erhält dadurch ein größeres Ruhebrett. Zum Schluss wird das Kaninchen eine der hinteren Ecken für die Kot- und Harnausscheidung benutzen. Wird allerdings die Heuraufe so angebracht, dass sie von außen gefüllt werden kann, sollte auf den vorderen Teil des Spaltenbodens nicht verzichtet werden.

 

Ein Boden aus Drahtgitter ist aus Tierschützgründen und "gesundem Menschenverstand !!! " abzulehnen, und wenigstens in Deutschland verboten !!!

 

- Das Ruhebrett braucht im Sommer nicht eingestreut zu werden. Im Winter sollte allerdings auch hier Gersten-, Weizen- oder Roggenstroh eingestreut werden. Haferstroh verfärbt die Unterseite der Läufe gelblich. Heu eignet sich nicht, weil es leicht schimmelt -

 

 

 

 

 

 

 

Buchtengröße

 

Richtwerte für Buchtengröße

 

Rassengröße Breite Tiefe Höhe
> 5 kg 110 cm 70 cm 60 cm
3,5 - 5 kg 90 cm 70 cm 55 cm
1,8 - 3,5 kg 70 cm 60 cm 50 cm
bis 1,7 kg 60 cm 50 cm 40 cm

 

 

 

 

 

Auch den einzelnen Käfig sollte man nicht zu klein planen, damit man bei einer Umstellung auf eine größere Rasse auch diese in den Käfigen halten kann.
Bei ausreichender Breite des Käfigs kann dieser mittels einer Trennwand unterteilt werden. Die Tiefe der Bucht sollte 70 cm nicht überschreiten, da sie sonst nur noch schwer auszumisten ist und die Tiere sich beim Herausnehmen in den hintersten Teil der Bucht zurückziehen. Zudem fällt die Beobachtung der Tiere bei einer geringeren Buchtentiefe wesentlich leichter.

 

Vor der Buchtentür sollte innen ein 10 cm hohes Schutzbrett angebracht werden. Dieses Schutzbrett kann gleichzeitig als Nagebrett dienen und somit aus Weichholz bestehen. Durch das Schutzbrett wird nicht nur das Herausfallen der Jungtiere und der Futtertröge verhindert, sondern auch die Einstreu zurückgehalten.
In größeren Buchten wird häufig auch ein Zwischenbrett längs durch den Käfig gezogen. Je nach Höhe dieses Brettes kann man so Jungtiere und Althäsin trennen. Während die Althäsin die variierbare Hürdenhöhe problemlos überspringen kann, sind die Jungtiere hierzu noch nicht fähig

 

Auch für den Tierbetreuer wird die Nestkontrolle vereinfacht. Diese Hürden haben in der Hobbyhaltung besonders bei den schlanken und sprunggewaltigen Hasenkaninchen Verwendung gefunden. Man kann auch in 30 bis 40 cm Abstand zum Buchtenboden ein Ruhebrett für die Häsin anbringen, das von ihr aufgesucht wird, um den Belästigungen durch die Jungtiere zu entgehen.

 

 

 

Einrichtungsgegenstände

 

Die erforderlichen Einrichtungsgegenstände sollten sinnvoll im Käfig angeordnet werden. Denkbar ist folgendes:

 

Der Wurfkasten mit Deckel wird in die rechte hintere Ecke des Käfigs gestellt. Die Einsprungsöffnung für die Häsin bzw. die Aussprungsöffnung für die Jungtiere sollte von hinten gesehen mit Beginn des Ruhebrettes abschließen.
Der Futterautomat wird von außen an die Käfigtür so weit rechts angebracht, dass die Tür noch gut zu öffnen ist. Wird mit einer Nippeltränke über einen zentralversorgten Wasservorratsbehälter gearbeitet, wird der Nippel links hinten am Eck von außen an der Rückseite angebracht.
Die Heuraufe befindet sich unmittelbar davor, aber noch oberhalb der Spalten. Wenn mit Wasserflaschen gearbeitet werden soll, sollte der Futterautomat etwas mehr nach links gedrückt und die Wasserflasche rechts neben den Futterautomat installiert werden.
Die Heuraufe sollte nicht direkt im hinteren Eck angebracht werden, da hier sonst eine tote Ecke entsteht, wo die Tiere nicht mehr hingelangen und auch ihren Kot nicht durch die Spalten hinuntertreten können.
Zur leichten Reinigung ist es ratsam die Innenseiten des Käfigs ausgehend von Bodenbrett bis in Höhe von etwa 10 cm mit Plastik oder Aluminium zu ummanteln. Auch Teerfarbe kann hierzu verwendet werden.

 

 

 


Geburt

 

Bei der Einzelhaltung sollte man etwa 3 Tage vor dem errechneten Wurftermin einen Wurfkasten aus Holz oder Kunststoff in die Bucht stellen. Der Wurfkasten sollte der Rasse an Größe entsprechen und mit Stroh bzw. Einstreumaterial gefüllt werden. viele Hobbyzüchter benutzen als Wurfkäfig Doppelbuchten, die entweder ein herausnehmbares Trennteil haben oder eine Durchschlupf für die Jungtiere.Koch Altmannstein Stahllhaltung Hasen und KaninchenDie Geburt selbst erfolgt ohne Hilfe des Tierhalters. Ob eine Häsin frisch geworfen hat, erkennt man meist daran, dass der Mundbereich durch das Belecken der Neugeborenen und die Vorderpfoten durch das Puten an der eigenen Schnauze rötlich gefärbt sind. Außerdem finden sich im Käfig verstreute Haarbüschel, welche die Häsin oft wieder einsammelt und ins Nest bringt.
Beim Nestbau verhalten sich Häsinnen oft unterschiedlich. Vor allem kommt es darauf an, ob eine Häsin das erste Mal wirft oder ob sie bereits Erfahrung von früheren Würfen hat. Tiere, die das erste Mal werfen, zeigen oft ein mangelndes Nestbauverhalten und verstreuen die Jungen im Käfig. Deshalb ist ein Überprüfen des Nestes unmittelbar im Anschluss an die Geburt durch den Züchter sehr wichtig.
Hierbei sollte man die Häsin aus den Käfig nehmen bzw. sie mit Leckerbissen ablenken. Nach dem Werfen sollte das Nest auf tote und kümmernde Jungtiere und auf Nachgeburten hin untersucht werden, die sofort aus dem Nest entfernt werden. Findet man nach dem Säugen verstreute Jungtiere, legt man sie sofort wieder in die Mitte des Nestes zurück bzw. lässt sie in einem warmen Raum oder unter einer Wärmelampe aufwärmen und bringt sie dann zurück ins Nest. Auch in der Hosen- oder Hemdtasche lassen sich unterkühlte Tiere aufwärmen. Sind die Tiere allerdings zu stark unterkühlt und fast schon steif, kommt meistens jede Hilfe zu spät.

 

Hat die Häsin durch die Geburt viel Blut verloren, sollte der Wurfkasten gereinigt werden. Die Häsin wird herausgenommen, die Jungen legt man in ein Gefäß mit Einstreu und geformter Mulde. Saubere Haare bewahrt man auf. Nach dem Reinigen streut man den Wurfkasten neu ein, legt die Jungtiere in eine Mulde und deckt sie mit den Haaren zu.

 

Manchmal empfiehlt es sich die Häsin nach der Geburt für einige Stunden von den wieder in das Nest gelegten Jungtieren zu trennen und danach unter Kontrolle säugen zu lassen, da sie dann wieder ruhiger und nicht mehr so nervös ist.
Es gibt auch Häsinnen mit sehr schlechten Nestbaueigenschaften. Sie sollten von der Zucht ausgeschlossen werden. Bei Junghäsinnen kann der Züchter beim ersten Werfen noch "ein Auge zudrücken", da der Geburtsvorgang für das Tier etwas Neues ist und die nötige Erfahrung fehlt. Allerdings sollten das Nestbauverhalten und die Geburt beim zweiten Wurf reibungslos vonstatten gehen.

 

 

 

Im Wurfkasten

 

Die Bereitstellung eines geschlossenen Wurfkastens kommt den verhaltensbedingten Anforderungen des Kaninchens am nächsten, da auch Wildkaninchen ihr Nest in einer so genannten Satzröhre anlegen. Ein solcher Wurfkasten hat mehrere Vorteile:

 

  • Ein Verstreuen der Jungtiere in der Bucht wird weitgehend verhindert.
  • Im Wurfkasten wird eine gleichmäßige Temperatur gehalten.
  • Die Häsin wird von ihren Jungtieren weitgehend abgetrennt und nicht durch deren Bewegung zum Fressen des eigenen Nachwuchses angeregt.

Häsinnen haben unmittelbar vor und nach dem Wurf großen Durst. Man sollte also darauf achten, dass zu dieser Zeit ausreichend gefüllte Trinkflaschen, im Sommer mit kühlem und im Winter mit leicht angewärmtem Wasser, zur Verfügung stehen. Nach dem Werfen ist das Trinken sehr oft die erste Handlung der Häsin.
Das neugeborene, nackte, blinde und zur Fortbewegung noch nicht fähige Kaninchen ist ein Nesthocker und benötigt die Wärme der Artgenossen. Deshalb sollt man darauf achten, dass der Wurf immer schön beieinander liegt. Auch die Wärmeisolierung des Nestbodens und die Einstreu sind wichtig für das Überleben der Tiere. Als Nestmaterial eigenen sich im Handel erhältliche entstaubte Hobelspäne, die sich mit den gerupften Haaren der Häsin sehr gut verbinden und somit ein sehr günstiges Kleinklima im Nest schaffen. Die Hobelspäne müssen unbedingt entstaubt sein, weil sonst die Häsinnen Probleme mit den Atemwegen bekommen. Deshalb ist auch Hafer- und Gerstenstroh aufgrund der Grannen weniger geeignet.

 

 

 

Säugen

 

Kaninchen werfen zwischen ein und 20, meistens um die 8 bis 10 Jungtiere. Da die Zitzenzahl in der Regel 8 beträgt, sollte die Zahl der Jungtiere die Zitzenzahl nicht übersteigen. Hierzu kann ein Ausgleich der Jungen zwischen den einzelnen Würfen vorgenommen werden. Das Untersetzen der Jungen zu einer anderen Häsin erfolgt am besten ein paar Stunden vor dem Säugen, damit die Jungtiere den Nestgeruch der neuen Häsin angenommen haben. Lebensschwache und kranke oder verkümmerte Jungtiere sollten bereits direkt nach der Geburt getötet werden. Das Geschlecht ist am ersten Lebenstag der Jungtiere noch gut festzustellen. Eine Unterscheidung der beiden Geschlechter ist dann erst wieder drei Wochen später möglich.
Eine Häsin sollte mindesten 3 bis 4 Jungtiere großziehen. Bei nur einem oder zwei Jungtieren kann es vorkommen, dass sie Milchstau bekommt, weil die Jungtiere nicht genügend Milch abtrinken. Auf der anderen Seite trinken die Jungtiere dann so viel Milch, dass ihr Muskelwachstum das Skelettwachstum übertrifft. Häufig kommt es dadurch zu Skelettproblemen und Skelettschädigungen.
Die Häsin säugt ihre Jungtiere in der Regel nur einmal täglich für 3 bis 5 Minuten. Sind nun mehr Jungtiere als Zitzen vorhanden, haben schwächere Jungtiere nur geringe Chancen Milch zu erhalten. Bekommen Jungtiere während drei aufeinander folgende Tagen keine Milch, gehen sie ein. Die Jungtiere werden kurz nach der Geburt von ihrer Mutter erstmals gesäugt, wodurch der Darm vom Darmpech gereinigt wird.
Gut gesäugte Jungtiere haben runde und pralle Bäuche. Die Milch in den Bäuchen hebt sich in den ersten Lebenstagen noch gut von den anderen Organen ab und man kann sehr schön sehen, ob die Tiere gesäugt wurden. Runzlige und faltige Haut deutet auf eine schlechte Milchleistung der Häsin.

 

Bevor man in ein Kaninchennest fasst, sollte man der Mutterhäsin ein paar Mal durch das Fell fahren, um ihren Geruch an den Händen aufzunehmen. Geht man an ein anderes Nest, ist es ratsam sich die Hände zu waschen und bei der nächsten Häsin genauso zu verfahren.

 

Die Jungtiere springen beim Säugen regelrecht an die Zitzen der Häsin, wenn sich diese zu Säugen in den Wurfkasten begibt bzw. über das Nest beugt. Oft halten sich die Jungtiere auch nach dem Saugakt noch an der Zitze fest und werden so aus dem Nest bzw. Wurfkasten befördert. Die Jungtiere sind noch blind, haben aber den Trieb sich nach unten zu orientieren und finden dann meist wieder ohne Hilfe das etwas tiefer gelegte Nest. Manchmal muss jedoch man aber bei der täglichen Kontrolle verstreute Jungtiere wieder ins Nest zurücktransportieren.
Bei der einmaligen zumeist in den Morgenstunden stattfindenden Säugephase können die Jungtiere bis zu 30 % ihres eigenen Gewichtes an Milch aufnehmen. Der Magen der Jungtiere hat ein sehr großen Fassungsvermögen. Die einmalige Säugephase am Tag ist ausreichend, da Kaninchenmilch einen fast doppelt so hohen Trockensubstanzgehalt aufweist wie Kuh- bzw. Schafmilch. Der Fettgehalt ist doppelt bis über dreimal so hoch und er Eiweißgehalt etwa doppelt bis viermal so hoch.
Der hohe Energie- und Eiweißgehalt der Kaninchenmilch ermöglicht eine schnelle Gewichtsentwicklung der Jungen. Doch die erzeugte Milchmenge ist abhängig von der Fütterung und der Wasserversorgung des Muttertieres. Tragende Häsinnen müssen ständig ausreichend Trinkwasser vorfinden. Bei säugenden Häsinnen steigt das Flüssigkeitsbedürfnis nochmals stark an. Wird Grün- oder Saftfutter gegeben, ist das Wasserbedürfnis der Tiere etwas reduziert. Dennoch brauchen säugende Häsinnen auch dann ständig frisches Wasser. Als Faustregel kann man sich merken, dass etwa doppelt so viel Wasser getrunken werden muss wie Trockenfutter aufgenommen wird. In der Spitze der Säugeperiode können dies durchaus 2 bis 3 Liter am Tag sein.

 

Neigen Junghäsinnen zu Fehlverhalten wie z. Kronismus (Fressen der eigenen Jungen), Verstreuen der Jungtiere im Käfig oder Urinieren in das Nest, sollte man sie in den ersten Tagen aus dem Käfig nehmen und nur einmal täglich zum Säugen der Jungtiere zurückbringen.

 

Während der Säugezeit sind Kraftfuttergaben unerlässlich. In Abhängigkeit von der Fütterung der Häsin ereicht die Milchleistung zwischen dem 17. und 23. Tag nach dem Werfen ihren Höhepunkt. Ab dem 18. Tag, an dem die Jungtiere erste feste Nahrung aufnehmen, ist darauf zu achten, dass die Selbsttränken für die Jungtiere problemlos erreichbar sind.
Bis zu diesem Zeitpunkt ist die Bereitstellung der Muttermilch unentbehrlich. Ist die Wurfstärke gering und die Tiere können relativ viel Milch aufnehmen, fangen sie später mit dem Trockenfutterverzehr an . Ab der 4. Woche nimmt die Milchleistung der Häsin ab. Deshalb kann dann das Kraftfutter den Jungtieren statt der Häsin verabreicht werden.
Jungtiere öffnen im Alter von 12 Tagen erstmalig die Augen und verlassen das Nest um den 18. Lebenstag. Haben sie das Nest verlassen, kann man die tägliche Nestkontrolle einstellen. Verlassen die Jungtiere vor dem 18. Lebenstag das Nest, so ist dies ein Hinweis darauf, dass die Mutterhäsin nicht genügend Milch gibt. Ein sicheres für den Milch gibt. Ein sicheres Indiz für den Milchmangel einer Häsin ist auch, wenn bei der täglichen Nestkontrolle vor dem 18. Lebenstag die Jungtiere an die Hand bzw. Finger des Betreuers gehen und versuchen Milch zu saugen. Haben die Jungtiere bereits die Augen geöffnet, suchen sie auch außerhalb der Säugezeit bei Milchmangel die Zitzen der Häsin auf. Zeigen eine Häsin bzw. deren Junge diese Symptome beim 2. Wurf, sollten die Häsin sowie ihre Nachkommen von einer Weiterzucht ausgeschlossen werden.

 

 

 

Jungenaufzucht

 

Da Wildkaninchen in der Regel 1 bis 2 Tage nach dem Werfen erneut gedeckt werden, hört bei diesen die Milchildung ab dem 28 Tag auf. In der Wirtschafskaninchenzucht wird daher an diesem Tag abgesetzt. Nichttragende Häsinnen säugen in der Regel bis zur 7. Lebenswoche ihre Jungtiere. Bis zum 18. Lebenstag wird die Milchleistung einer Häsin von der Futtergrundlage und von der zahl de3r Jungtiere bestimmt. Ist die Zahl der Jungtiere größer, wird die Milchbildung angeregt und die Häsin erzeugt mehr Milch, die Milchleistung der Häsin insgesamt ist aber geringer. Das Lebensgewicht der Jungen am 18. Tag ein Indiz für da Milchbildungsvermögen der Häsin.
Haben die Jungtiere ein Alter von etwa 20 Tagen erreicht, sind sie in der Lage sich ausschließlich von festem Futter zu ernähren.
In Abhängigkeit der Futtergrundlage der Häsin sollte die Säugezeit des Muttertieres 6 bis 7 Wochen nicht übersteigen. Dies ist nicht nur durch die Milchleistung der Häsin bedingt, sondern auch durch die dann beginnende verstärkte Krankheitsübertragung von der Mutterhäsin auf ihre Nachkommen.
Während der Zeit der Jungenaufzucht ist besonders sorgfältig auf die Stallhygiene zu achten. Der erhöhte Kotanfall erfordert eine wöchentliche Grundreinigung der Ställe. Es muss immer frisches Trinkwasser zur Verfügung stehen, das Futter muss in einwandfreiem Zustand sein und es dürfen sich weder Kotecken noch Feuchtigkeit im Stall ansammeln. Verschmutztes Einstreu ist regelmäßig zu entfernen.
Jungtiere können nur dann zügig heranwachsen, wenn die Futtergrundlage stimmt. Dennoch sollten in der Umstellungsphase zu hohe Grünfuttergaben vermieden werden. Heu kann dagegen ständig angeboten werden. Es ist ratsam Jungtieren in begrenztem Umfang leicht verdauliche und eiweißreiche Pflanzen anzubieten. Hiermit sind besonders die Blätter und weniger die Stängel von Pflanzen oder Pflanzenteilen gemeint. Falls möglich, sollte in dieser zeit nicht nur morgens und abends, sondern auch mittags gefüttert werden. Die Jungtiere fressen sich dann nicht so voll und verteilen ihre Nahrungsaufnahme gleichmäßig über den Tag.

 

Mutterlose Jungtiere kann man einer Ammenhäsin unterlegen. Deshalb ist es vorn Vorteil, wenn mehrer Häsinnen zeitgleich gedeckt werden. Auch wenn die Jungtiere bereits festes Futter aufnehmen, können sie einer anderen Mutterhäsin untergeschoben werden. Diese sollte dabei aus dem Käfig genommen und dann zunächst mit einem "Leckerbissen" abgelenkt werden.
Diese sollte dabei aus dem Käfig genommen und dann zunächst mit einem "Leckerbissen" abgelenkt werden.

 

 

 

Absetzen

 

Um Zitzenverletzungen der Mutterhäsin durch die ausgebildeten Zähne der Jungtiere zu vermeiden, sollten in ihrer gewohnten Umgebung belassen werden, wogegen die Häsin in einen anderen Käfig gesetzt wird.
In der Hobbyhaltung hat man früher zuerst diejenigen Tiere von der Mutter abgesetzt, die nach einer Mastdauer geschlachtet werden sollten. Heute geht man zur Schonung des Muttertieres dazu über die Tiere gleichzeitig von der Mutter abzusetzen. Auch aus Gründen der Krankheitsvorsorge ist dies zu empfehlen.
Nach dem Absetzen der Jungtiere wird die Häsin in Abhängigkeit ihrer körperlichen Verfassung wieder paarungsbereit. Mit der Wiederbelegung sollte auch nicht zu lange gewartet werden, weil die Häsinnen sonst zu stark verfetten. In der Hobbyhaltung beträgt der Abstand zwischen den Wurfterminen etwa 130 bis 170 Tage.
Nach dem Absetzen müssen sowohl Jungtiere als auch Muttertiere ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Die zur Zucht auserkorenen Tiere eines Wurfes sollten nicht zu früh einzeln in Buchten gesetzt werden, da diese Tiere infolge des fehlenden Futterneides weniger fressen und geringere Zunahmen erzielen. Bleibt die Nachzucht so lange s geht beieinander, animieren sich die Tiere gegenseitig zum Fressen. Dieser Futterneid erhöht die Wachstumsleistungen der Gruppe insgesamt. Zwischen dem 25. und 28. Lebenstag beginnt die Ausschneidung von Weichkot.
Wenn irgend möglich, sollte der gesamte Wurf noch für einige Zeit zusammenbleiben. Masttiere, die bereits mit 12 bis 13 Wochen geschlachtet werden sollen, braucht man in der Regel nicht nach Geschlechtern zu trennen. Es kann aber vorkommen, dass einzelne Jungtiere ihre Mitbewohner drangsalieren. Dies müssen nicht unbedingt männliche Tiere sein.
Jungtiere, die in der Zucht Verwendung finden sollten, sollten mit etwa 10 Wochen von ihren Wurfgeschwistern getrennt werden. Weibliche Tiere kann man dann noch 2 bis 4 Wochen zu zweit oder zu dritt in einem Käfig halten, während man die jungen Zuchtrammler in Einzelbuchten setzen muss, die sie möglichst ihr ganzes Leben lang bewohnen können. Prinzipiell sollte man Kaninchen nicht allzu oft umsetzen, da sie stets eine gewisse Anpassungsphase an die neue Umgebung benötigen.
Für die Zucht auserkorene Tiere sollte man nicht durch nährstoffreiches Futter mästen, sondern sie langsam zur Zuchtreife bringen.
In der Hobbyhaltung geht man von 2 bis 3 Würfen einer Häsin im Jahr aus. Eine gute Zuchthäsin kann durchaus 4 bis 5 Jahre im Bestand verbleiben. Gute Zuchtrammler dagegen können 1 bis 2 Jahre länger eingesetzt werden. Ein leistungsfähiger Rammler kann durchaus 2 bis 4 Mutterhäsinnen am Tag decken. Danach sollte man ihm einen Tag Pause gönnen, bevor man ihn wieder einsetzt.

 

Bei behaarten Jungtieren und Sommerhitze sollte man die Haare aus dem Nest entfernen. Wird es nämlich den Jungen zu warm, legen sie sich auf die Haare. Da diese aber Feuchtigkeit schlecht binden, werden Erkrankungen gefördert und die Abwährkräfte geschwächt.

 

Stallplan
In einem Stallplan können alle wichtigen Vorgänge für die Zucht festgehalten und folgende Termine geplant werden:

 

  • Decktermine der Häsin

     

     

  • Scheinträchtigkeit und erneute Decktermine

     

     

  • Auffälligkeiten während der Trächtigkeit

     

     

  • Geburt der Jungen

     

     

  • Gewichtsentwicklung der Jungen

     

     

  • Absetzen der Jungen

     

     

  • Todesfälle und deren Ursachen

     

     

  • eventuelle Besonderheiten oder Missbildungen der jungen

     

     

  • auftretende Erkrankungen und deren Behandlung